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Wohlfühlklima dank Naturmaterialien|Kindergarten Geisenfeld

Wohlfühlklima dank Naturmaterialien

24.11.2017

Geisenfeld (zur) In Rekordzeit wurde der Neubau des Kindergartens Tabeki – ein Großprojekt mit einem Gesamtkosten-Volumen von 3,22 Millionen Euro – verwirklicht. Zu danken ist die Einhaltung eines laut Bauverwaltung „sehr sportlichen Zeitplanes“ der guten Zusammenarbeit örtlicher Firmen mit dem zuständigen Architekturbüro.Beschlossen hatte der Stadtrat die Realisierung eines weiteren Kindergartens im Sommer 2016. Da war außer einem Grobkonzept noch keinerlei Planung vorhanden. Am Horizont stand indes die Vorgabe: Inbetriebnahme im September 2017. Am 1. Dezember wurde mit dem Bau begonnen. Erschließung und Hochbau liefen gleichzeitig ab, was bei einer einzigen Zufahrt zur Baustelle aus Sicht der Fachleute in der Bauverwaltung eine „logistische Meisterleistung“ darstellte. Hinzu kam ein „wider Erwarten“ relativ strenger Winter und damit verbunden vier Wochen Bauunterbrechung, die „sehr wehgetan haben“, wie es aus der Behörde heißt.

Kindergarten Geisenfeld

24.11.2017 17:00 Uhr

Multifunktionaler Gebäudekomplex mit ökologisch und energetisch hohem Standard

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Kluge Architektur: Die drei Gruppenräume erhalten farbige Plattenfassaden und abgesetzte Dächer. Die Photovoltaikanlage auf dem Dach ist mit der Wärmepumpe gekoppelt, die den Kindergarten beheizt. Der Mehrzweckraum kann nach außen zu einer abgeschlossenen Sportfläche geöffnet werden. Fotos: Kohlhuber/Zurek

Dass es gelungen ist, trotz alledem die für Mitte September angestrebte Inbetriebnahme zu verwirklichen, sei einem „äußerst engagierten Team“ aus Bauleitung und ortsansässigen Firmen zu verdanken, so ein Vertreter des Bauamtes. Gemeinsam mit Architekt Hans Finsterer „standen die Verantwortlichen der ausführenden Firmen ständig im Prozess einer konstruktiven Abstimmung“, so das Lob seitens der Stadt Geisenfeld. Seit zwei Wochen wuseln also hier nun schon „Füchse“ und „Heuhüpfer“ – so benannt nach den Gruppen, in denen sie untergebracht sind – durch den geräumigen Spielflur, der durch eine Schmutzschleuse von der eigentlichen Garderobe getrennt ist. Wie Finsterer im Gespräch mit unserer Zeitung erklärt, waren ihm bei der Planung vor allem ökologische Aspekte „sehr wichtig“. Der verantwortliche Architekt freut sich, durch eine Kombination verschiedener Maßnahmen energetisch nun „den KfW-Wert von 55 deutlich zu unterschreiten“. Erreicht wurde das trotz der Verwendung rein organischer Materialien wie etwa holzgefüllten Ziegeln für das Mauerwerk und Zellulose für die Dachdämmung. In den Innenräumen sorgt ein Bio-Kalkputz für das gesunde Wohlfühlklima.

Die Bodenbeläge sind aus natürlichem, fußwarmem Linoleum. „Als Heizsystem dient eine Wärmepumpe, die mit dem Strom aus der Photovoltaikanlage gespeist wird“, so Finsterer. Ein weiterer Beitrag für mehr Ökologie und eine Entlastung des Kanalsystems: Das Dachflächenwasser wird in Mulden auf dem eigenen Grundstück versickert.

Durchdacht ist auch das architektonische Grundkonzept, das die Komponenten der räumlichen Nutzung nach außen spiegelt. Die drei Gruppenräume erhalten so farblich unterschiedliche Plattenfassaden und gegeneinander abgesetzte Dächer.

Dreh- und Angelpunkt all dieser planerischen Details ist „ein möglichst vielfältig nutzbarer, in seiner Funktionalität erweiterbarer Gebäudekomplex, in dem Kinder und pädagogisches Personal sich gleichermaßen wohlfühlen“, so der Architekt unter Verweis auf den Mehrzweckraum, der dank einer verschiebbaren Faltwand entweder mit dem Spielflur eine Einheit bildet oder abgetrennt für Veranstaltungen genutzt werden kann. Nach außen öffnet sich der Raum zu einer abgeschlossenen Sportfläche hin. So haben die kleinen Nutzer drinnen wie draußen jederzeit tolle Möglichkeiten, sich auszutoben.