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Quereinstieg als Lehrer|Start in das Berufsleben II

Quereinstieg als Lehrer

21.09.2018

Wer als Lehrer arbeiten will, hat gute Chancen: Bundesweit werden Lehrkräfte an Grundschulen, Förderschulen und Hauptschulen gesucht. „Aber auch weiterführende Schulen brauchen derzeit Lehrer – insbesondere in den naturwissenschaftlichen Fächern“, sagt Heinz-Peter Meidinger, Präsident des Deutschen Lehrerverbands. Dadurch haben auch Quereinsteiger die Möglichkeit, in den Beruf einzusteigen. Im Interview erklärt er, welche Qualifikationen sie brauchen.Herr Meidinger, welche Qualifikation müssen Quereinsteiger vorweisen?Heinz-Peter Meidinger: Das ist je nach Bundesland und Schulform unterschiedlich geregelt. Schul-Angelegenheiten sind Ländersache. Bei Grundschulen ist oft leichter ein Zugang möglich. In der Regel ist dort keine enge Anbindung an die Fächer vorgeschrieben, die der Quereinsteiger unterrichten soll. Zum Teil reicht sogar ein abgeschlossenes Bachelorstudium.Was gilt für weiterführende Schulen?Meidinger: Wer an einer Gesamtschule oder einem Gymnasium ein Fach unterrichten will, muss in der Regel in dem fachlichen Bereich studiert haben. Aber auch hier sind die Grenzen zum Teil bereits aufgeweicht. Soll jemand etwa Mathematik den Schülern beibringen, kann es ausreichen, dass Mathe in seinem Studium vorkam – er etwa einen Abschluss in Informatik oder Ingenieurwissenschaften hat. Gerade werden dringend Lehrer in naturwissenschaftlichen Fächern gebraucht. Letztlich ist es eine Entscheidung der einstellenden Behörde, was als fachliche Voraussetzung anerkannt wird.Welche pädagogischen Vorkenntnisse werden verlangt?Meidinger: Auch das ist sehr unterschiedlich. Oft werden Quereinsteiger direkt vom ersten Tag an in Klassen eingesetzt. Sie bekommen teilweise nur unzureichend berufsbegleitend pädagogisches Wissen vermittelt – zum Leidwesen der Eltern, Schüler und anderen Lehrer. In anderen Bundesländern erhalten sie vor ihrem Einsatz in der Schule eine pädagogische Schnellausbildung – und qualifizieren sich dann berufsbegleitend weiter. Wünschenswert wäre es, dass jemand ausreichend pädagogisch geschult wird – vergleichbar einem Referendariat – bevor er vor einer Klasse steht.Welche Fähigkeiten sollten Quereinsteiger noch mitbringen?Meidinger: Bestimmte Voraussetzungen zum Alter oder der Staatsangehörigkeit gibt es nicht. Natürlich brauchen Lehrer gute Deutschkenntnisse, damit sie den Stoff ihren Schülern vermitteln können. Geht es um die Verbeamtung, liegt die Altersgrenze in einigen Bundesländern zwischen etwa 40 und 45 Jahren. Ansonsten sollten Bewerber Kinder mögen, sich für ihre Fächer begeistern und Freude daran haben, Wissen zu vermitteln. Auch Belastbarkeit, ein gutes Zeitmanagement und strukturiertes Arbeiten sind hilfreich. Interessenten sollten zudem Humor mitbringen und sich nicht zu ernst nehmen.Was sollten junge Menschen beherzigen, die Lehrer werden wollen?Meidinger: Wie hoch der aktuelle Bedarf in einem bestimmten Fach ist, sollte kein Entscheidungskriterium für junge Menschen sein. Aus dem Lehrermangel kann sich schnell ein Überangebot entwickeln, etwa wenn die Zahlen der Studienanfänger in einem Fach massiv steigen. Deshalb sollten junge Menschen, die aktuell überlegen, auf Lehramt zu studieren, sich für ein Fach entscheiden, das sie gerne unterrichten wollen. Wichtig ist, dass jemand mit Herzblut bei der Sache ist und gerne Lehrer sein will – oft haben solche Kandidaten auch bei einem Einstellungsstopp den Biss, sich weiterzuqualifizieren und letztlich doch eine Stelle zu bekommen.Das Interview führte Isabelle Modler, dpa

Start in das Berufsleben II

21.09.2018 15:00 Uhr

Derzeit gibt es vielerorts einen Mangel an Lehrkräften – welche Qualifikationen brauchen Interessenten?

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Der Lehrerberuf ist für manche ein Traumberuf: Vor einer Klasse stehen, jungen Menschen Wissen vermitteln, sie für ein Fach begeistern und ihre Entwicklung fördern und begleiten. Foto: Stratenschulte/dpa

E-Mail-Bewerbung kann steuerlich pauschal abgesetzt werden

Wer sich heute bewirbt, macht dies meist online. Ausgaben für Porto und Bewerbungsmappen fallen da weg. Diese Kosten kann man eigentlich bei der Steuererklärung als Bewerbungskosten innerhalb der Werbungskosten absetzen. Aber wie funktioniert das mit Mail-Bewerbungen? Zum Posten „Bewerbungskosten“ gehören in der Steuererklärung laut der Bundessteuerberaterkammer alle Ausgaben, die mit dem Anstreben einer neuen Tätigkeit unmittelbar zusammenhängen. Das sind neben den Versandkosten also auch die Kosten für Bewerbungsfotos oder für Bücher zur Gesprächsvorbereitung. Auch die Anreise zu einem Bewerbungsgespräch lässt sich anrechnen – wenn nicht die Firma diese trägt. Der Zuschuss der Bundesagentur für Arbeit zu den Bewerbungskosten ist steuerlich nicht nutzbar. Grundsätzlich gilt: Die Belege für Bewerbungskosten muss der Steuerzahler aufbewahren, damit er sie auf Nachfrage dem Finanzamt vorlegen kann. Für versandte E-Mail-Bewerbungen gibt es keine Portokosten und entsprechen dem Belege – hier lassen sich allerdings laut Bundessteuerberaterkammer pauschal 2,50 Euro absetzen. Aufbewahren muss man dann aber die E-Mails selbst sowie die Antworten der Unternehmen. Auch wer seine Bewerbung mit der Post verschickt, muss Belege sowie die Anschreiben und Antworten der Unternehmen aufbewahren. Wer die Quittungen und Rechnungen verliert, kann ebenfalls pauschal einen Betrag angeben. 8,50 Euro sind hier der Bundessteuerberaterkammer zufolge möglich. dpa