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Konditoren versüßen besondere Tage|Start in das Berufsleben

Konditoren versüßen besondere Tage

20.09.2019

Von Sabine Meuter In Reih und Glied liegen Erdbeerküchlein in der Auslage. Daneben thront eine eindrucksvolle Torte, verziert mit Dutzenden feinen Cremeröschen. Der Anblick solcher Köstlichkeiten lässt den meisten Menschen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Dafür sorgt unter anderem Sophie Meier. Die 27-Jährige absolviert eine Ausbildung zur Konditorin im Café „Münchner Freiheit“ in München. Torten, Kuchen, Eis, Pralinen, Konfekt oder Marzipanerzeugnisse - Meier mag die Abwechslung in ihrem Beruf.Die meisten Bewerber um einen Ausbildungsplatz haben die Mittlere Reife, manche – wie auch Meier – das Abitur. „Im Auswahlverfahren haben diejenigen gute Karten, die fit im Rechnen sind“, sagt Gerhard Schenk, Präsident des Deutschen Konditorenbundes. Denn Mengenangaben wollen korrekt berechnet sein. Wer Konditor(in) werden will, sollte auch körperlich belastbar sein. „Vollbeladene Kuchenbleche und 25-Kilogramm-Mehlsäcke zu heben – das ist anstrengend“, sagt Meier.Und natürlich brauchen angehende Konditoren eine kreative Ader, vor alle mit Blick aufs Dekorieren und Garnieren. Dabei sind eigene Ideen gefragt. Denn nicht jeder, der eine Geburtstags- oder eine Hochzeitstorte in der Konditorei ordert, hat genaue Vorstellungen, wie sie zusammengesetzt und verziert werden soll. „Hier machen die Beratung und später die Umsetzung besonders viel Spaß“, sagt Meier. Sie freut sich, wenn sie einem Paar zur Eheschließung mit einer individuell gestalteten Hochzeitstorte eine Freude bereiten kann. „Das sind dann echte Unikate“, betont die Auszubildende.

Start in das Berufsleben

20.09.2019 14:00 Uhr

Frühes Aufstehen wird belohnt: Sie zaubern Köstlichkeiten und wahre Unikate

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Fondant in Marmoroptik und Rosenblätter aus Modellierschokolade: Die angehende Konditorin Sophie Meier freut sich, wenn sie einem Paar zur Eheschließung mit einer individuell gestalteten Hochzeitstorte eine Freude bereiten kann. Fotos: Hase/dpa

Zum Konditorenalltag gehört frühes Aufstehen. „Auch Wochenendarbeit fällt regelmäßig an“, erklärt Schenk, der Konditormeister in Augsburg ist. Gleiches gilt für Feiertage wie etwa Ostern, Weihnachten und Neujahr. „Wir arbeiten dann, wenn andere feiern, darauf müssen sich Azubis einstellen“, so Schenk.

Konditoren arbeiten mal in der warmen, mal in der kalten Backstube. In der kalten Backstube geht es nicht ums Backen, sondern darum, etwa Sahne oder Cremes anzuschlagen,Torten zu dekorieren oder Eis zuzubereiten und zu portionieren. In der warmen Stube kneten oder schlagen die Fachleute Rohstoffe wie Butter, Zucker, Mehl und Eier zu Teigen unterschiedlicher Art. Dann rollen sie die Teige aus, wickeln und portionieren sie. Später kommen die Teigmassen auf Backbleche oder in Backformen, und werden zum Beispiel mit klein geschnittenem Obst wie Apfelscheiben oder Pflaumenhälften verfeinert. Nach dem Backen wird glasiert, gezuckert und dekoriert.

Die dreijährige Ausbildung wird ja nach Bundesland unterschiedlich vergütet. Tarifgebundene Unternehmen zahlen nach Angaben der Bundesarbeitsagentur im ersten Jahr zwischen 324 und 565 Euro, im dritten Jahr liegt das Gehalt zwischen 450 und 800 Euro brutto.

Wer nach der Ausbildung beruflich weiterkommen will, kann beispielsweise Konditormeister werden. Oder ein Studium aufsatteln, etwa Lebensmitteltechnologie. Manch einer absolviert eine zweite Lehre als Koch oder Bäcker oder macht sich selbstständig.

Sophie Meierweiß noch nicht genau,wohin es für sie beruflich gehen soll: Ein eigenes Café eröffnen oder in die Produktentwicklung gehen – beides ist eine Option für sie. Ein Vorteil: „Konditoren können überall auf der Welt arbeiten und so andere Nationen und Kulturen kennenlernen“, sagt Meier. Egal wo sie später tätig sein wird: Teamarbeit und stetiger Austausch kommen mit dem Beruf. „Langweilig wird es auch in dieser Hinsicht eigentlich nie“. dpa

Tipps für die richtige Stelle

Das Ende der Schulzeit ist in greifbarer Nähe, nur noch ein Jahr und dann winkt die große Freiheit. Doch was kommt danach? Für junge Menschen, die sich schon für einen oder mehrere Berufe entschieden haben und nun nur noch einen Ausbildungsplatz suchen müssen, hat die Agentur für Arbeit auf ihrer Webseite Tipps für die Ausbildungssuche gesammelt.

Die erste Möglichkeit besteht darin, sich an die Berufsberatung zuwenden, denn die meisten Ausbildungsbetriebe lassen sich von ihr geeignete Bewerber vorschlagen. Nimmt ein Schüler Kontakt mit der Berufsberatung oder dem Jobcenter auf, kann das also die Chancen auf einen Ausbildungsplatz vergrößern. Information ist das A und O: Im Ausbildungsmarktradar erfahren Interessierte, wie viele Ausbildungsstellen in einem bestimmten Beruf auf wie viele Bewerber kommen. Unter planet-beruf.de regional ist angegeben, wie viele Bewerber es im Wunschberuf gab. Für jede Region gibt es eine Broschüre zum Download. Auch Flexibilität ist hilfreich, Bewerber sollten die Umgebung im Blick haben, rät die Agentur für Arbeit. Auszubildende können auch finanzielle Unterstützung erhalten.

Besonders wichtig ist es, früh mit der Suche zu beginnen, denn größere Firmen schreiben ihre Ausbildungsplätze oft schon anderthalb Jahre vor dem Beginn des Ausbildungsjahres aus. Sollte man nicht sofort fündig werden, nicht verzagen: Es gibt genügend Ausbildungsplätze in anderen Berufen. Auch eine Initiativbewerbung schadet nicht. Oftmals erweist sich ein Praktikum als guter erster Weg in ein Unternehmen. Die Lehrstellenbörsen der Industrie- und Handelskammern und der Handwerkskammern sowie Zeitungen, Ausbildungsmessen oder die Webseiten von Firmen bieten zahlreiche Informationen für Interessierte. Für die Suche nach schulischen Ausbildungsplätzen ist in planet-beruf.de regional hilfreich. Hier steht zum Beispiel auch, ob der Auszubildende Schulgeld zahlen muss. HK