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Intakte Basis wichtig|In humusreichen Waldböden leben unzählige Lebewesen

Intakte Basis wichtig

Die Forstleute-Gewerkschaft spricht sich dafür aus, auf Katastrophenflächen zum Schutz des Bodens für eine umgehende Wiederbewaldung zu sorgen. Foto: Heinrich Linse/pixelio.de

Die Forstleute-Gewerkschaft spricht sich dafür aus, auf Katastrophenflächen zum Schutz des Bodens für eine umgehende Wiederbewaldung zu sorgen. Foto: Heinrich Linse/pixelio.de

17.02.2022

Obwohl die dünne Erdkrume unseres Planeten Pflanzenwachstum und damit die Grundlage der einzigartigen Biosphäre unseres Planeten überhaupt erst ermöglicht, ist es für den Bund Deutscher Forstleute (BDF) erstaunlich, dass die Menschheit „noch immer so gedankenlos mit diesem wichtigen Teil des Naturhaushalts umgeht“, wie es ihr Bundesvorsitzender Ulrich Dohle mit Blick auf Bodenversiegelung durch Siedlung und Verkehr sowie Humusabbau in der Landwirtschaft formuliert.

Für den Erhalt des Waldbodens in den Waldschadensgebieten fordert der BDF die rasche Wiederbewaldung mit einer Baumartenvielfalt, die die Humusbildung der Waldböden besonders fördert. In den Wäldernentspricht das Bodengefüge noch am ehesten einem natürlichen Zustand. In gesunden Waldböden leben unzählige Pilze, Bakterien, Einzeller und Tiere.

Sie halten den Stoffkreislauf des Bodens in Gang, lockern den Boden und schaffen Hohlräume, die für die Zirkulation von Luft und Wasser wichtig sind. Aber auch hier gehen durch die seit vier Jahren anhaltende Waldklimakrise und das damit verbundene Absterben ganzer Waldbestände nicht nur viele CO2-speichernde Bäume verloren, sondern auch der Waldboden ist durch die plötzliche Freilage als CO2-Speicher gefährdet. Denn fast 40 Prozent des im Wald gebundenen Kohlenstoffs speichern die Waldböden.

Für die Forstleute-Gewerkschaft ist es daher unabdingbar, auf den Katastrophenflächen für eine umgehende Wiederbewaldung zu sorgen, um eine schnelle Zersetzung der freigelegten Böden zu vermeiden. „Waldboden mit seiner Humusauflage und den Holzresten muss zügig wieder von Bäumen beschattet werden, um den im Boden gebundenen Kohlenstoff zu halten“, so Dohle. „Zudem wird der Humus als Wasserspeicher und mit seinen Nährstoffen dringend für die neuen Wälder benötigt.“ Das kann einerseits durch eine natürliche Verjüngung und Wiederbewaldung geschädigter Waldflächen erfolgen. Andererseits muss die Wiederbewaldung durch aktive Pflanzung unterstützt werden. DK

Was bei Brennholz zu beachten ist

Seit rund 300 Jahren wird in Deutschland eine nachhaltige Forstwirtschaft betrieben. Das heißt, es wird weniger Holz geerntet als nachwächst. Und da dieses Holz gewissermaßen vor der Haustür wächst, muss es nicht über weite Strecken transportiert werden.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Hiesiges Brennholz fällt bei der Waldpflege oder der Holzernte an und ist für andere Verwendungen nicht geeignet. Der Verkauf ist für die deutsche Forstwirtschaft eine wichtige Einnahmequelle und hilft beim notwendigen Umbau von Monokulturen zu artenreichen Mischwäldern. Wer Holz aus dem Forst bezieht, muss laut HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e. V. darauf achten, dass die Scheite bis zu einer Restfeuchte von maximal 20 Prozent an einem luftigen Ort zum Trocknen lagern, bevor sie verbrannt werden dürfen. ots

Mit Tieren respektvoll umgehen

Der Winter ist in Bayern noch lange nicht vorbei. Ob mit oder ohne Neuschnee – es zieht die Menschen hinaus in die Natur, auf die Pisten, Loipen und Wanderwege. Deshalb hat Forstministerin Michaela Kaniber alle Erholungssuchenden und Freizeitsportler aufgerufen, Respekt und Rücksichtnahme gegenüber Wildtieren walten zu lassen.

„Gerade während der kalten Jahreszeit braucht unser heimisches Wild dringend Ruhe. Bleiben Sie deshalb bitte bei Ihren Freizeitaktivitäten auf den Wegen, Routen und Pisten und vermeiden Sie so überflüssigen Stress für die Tiere“, sagte Ministerin Michaela Kaniber. Denn die Wildtiere befinden sich ihren Worten zufolge derzeit im „Energiesparmodus“. Bei Störungen verbrauchen sie ihre körperlichen Reserven, was sogar zum Tod führen kann. Weitere Infos sind unter www.wildtierportal.bayern.de zu finden. DK