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Effektiv und professionell|Initiative Deutscher Fitnessunternehmer fordert Erlaubnis zur Öffnung – Ingolstädter Betreiber bieten Livestreams an

Effektiv und professionell

Im Fitnessstudio zu trainieren – wie hier beim Cycling – ist effektiver. Denn daheim fehlen in der Regel das Equipment und gut ausgebildete Trainer. Foto: Petra Bork/pixelio.de

Im Fitnessstudio zu trainieren – wie hier beim Cycling – ist effektiver. Denn daheim fehlen in der Regel das Equipment und gut ausgebildete Trainer. Foto: Petra Bork/pixelio.de

23.04.2020

Ingolstadt – Ab kommenden Montag dürfen auch in Bayern Geschäfte bis zu 800 Quadratmeter öffnen. Und Baumärkte, Kfz- und Fahrradhändler sowie Buchläden sogar unabhängig von ihrer Größe. Neben Gastronomie und Hotellerie muss aber eine weitere Branche ihre Einrichtungen geschlossen lassen: die Fitnessclubs. Um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen, haben sich nun 4000 Betreiber in der Initiative Deutscher Fitnessunternehmer zusammengeschlossen. Bundesweit trainieren laut Initiative derzeit etwa 11,66 Millionen Deutsche in Fitnessstudios. Das entspricht 14 Prozent der Gesamtbevölkerung. Fitnesssport sei damit die am meisten ausgeübte Sportart. Erst mit weitem Abstand folgt Fußball mit 7,13 Millionen Mitgliedern.Dabei wäre es für die Betreiber der Studios ein Leichtes, die gesetzlichen Vorgaben einzuhalten. „Im Moment lautet die Vorgabe eine Person pro 20 Quadratmeter. Das heißt, dass in unserem Ingolstädter Studio zwischen 50 und 60 Personen trainieren dürften“, sagt Uli Schwarz, Geschäftsführer von Positiv Fitness Ingolstadt. „Wir würden Besuchszeiten von zwei Stunden einführen.“ Desinfektionsstationen gebe es bei Positiv sowieso schon immer. „Zusätzlich würden wir Masken und Handschuhe verteilen.“ Auch Volker Beitler, Geschäftsführer von Life Park Max in Ingolstadt, sieht in einer Öffnung kein Problem. „Da unsere Geräte alle elektronisch sind, sperren wir einfach jedes zweite Gerät.“


Doch bis sie wieder öffnen dürfen bleibt den beiden Geschäftsführern nichts anderes übrig, als Online-Kurse abzuhalten (siehe Info-Kasten). Diese stehen in beiden Fällen für alle offen – auch für Nichtmitglieder. „Ich sehe das als Werbung für die Zeit danach“, sagt Beitler.

Aber Uli Schwarz betont auch: „Ich trainiere seit meinem 16. Lebensjahr. Livestreams sind vielleicht gut fürs Heimtraining, damit ich ein gewisses Trainingslevel aufrechterhalte, aber es ist eben kein Ersatz fürs Trainieren im Studio. Daheim hat man nicht das Equipment und auch nicht die Fachkompetenz der Trainer.“

Auch die Initiative Deutscher Fitnessunternehmer ist dieser Meinung. Sie schreibt in ihrer Pressemitteilung: „Dies ist natürlich am wirkungsvollsten unter kompetenter Anleitung, wobei Initiative Deutscher Fitnessunternehmer fordert Erlaubnis zur Öffnung – Ingolstädter Betreiber bieten Livestreams an Effektiv und professionell mittlerweile jeder renommierte Sportmediziner bestätigt, dass für ein ganzheitliches, individuelles und qualifiziertes Training gerade gut geführte Fitnessstudios ideal sind.“ Denn diese seien längst nicht mehr „Pumperbuden für Bodybuilder“ mit „sehr einseitigemTraining“und„sportmedizinisch inkompetent“.

Gerade in Zeiten von Corona sollten die Menschen auf ihre Gesundheit achten. Deshalb appelliert die Initiative an die Gesellschaft, an das Thema „Fitness-Training“ neu und unbefangen heranzugehen. Denn das ist „eine Chance für jeden Einzelnen und für die Gesellschaft insgesamt, gesünder und leistungsfähiger zu werden, und sich auch besser gegen Gefahren wie das Coronavirus wappnen zu können.“

Auch die gesundheitsfördernden sozialen Aspekte sollte man dabei nicht vergessen: Die Fitnessclubs sind für viele zu einer Begegnungsstätte geworden. Bildlich gesprochen könne man sagen: Fitnessclubs sind so etwas wie sportliche Mehrgenerationenhäuser, Partnerbörse für agile Menschen, Seniorenstammtische in Bewegung, aktive Jugendtreffs und vieles mehr, wirbt die Initiative Deutscher Fitnessunternehmer. „All das sollte in unser aller Sinne bewahrt und nachhaltig gesichert werden.“

Und damit dies passiert, bitten die Betreiber darum, dass sie ihre Studios wieder öffnen dürfen. Denn: Die überwältigende Mehrzahl der Fitnessstudios kann ohne Beitragszahlungen nur für sehr kurze Zeit überleben. Der Lockdown habe ihnen die Rechtsgrundlage zum Einzug der Beiträge und somit auch die Geschäftsgrundlage entzogen.

Uli Schwarz von Positiv Fitness hat einen Weg gefunden, damit umzugehen: „Ich freue mich, dass ein Großteil unserer Mitgliederbereitist,weiter zubezahlen. Sonst könnten wir nicht bestehen. Denn die Fixkosten haben sich ja nicht wesentlich reduziert. Trotzdem sehe ich das Geld nur als Darlehen, das ich den Kunden zurückzahlen muss.“ Dies will er über betragsfreie Zeiten oder eine Gutschrift für Getränke oder ähnliches regeln. Life Park Max setzt auf eine andere Strategie: „Unsere Mitglieder zahlen im Moment nur 19 Euro statt 60. Diesen Betrag bekommen sie hinterher auch als Gutschrift zurückgezahlt“, erklärt Volker Beitler. Eine baldige Öffnung würde also zum Erhalt einer blühenden und gut funktionierenden Fitnessstudiolandschaft beitragen. dm
        

Kurse im Internet

Die Fitnessstudios Positiv Fitness und Life Park Max bieten Online-Kurse an. Hier sind diese zu finden:

- Positiv Fitness hat einen eigenen Kanal auf YouTube. Entweder direkt nach Positiv Fitness Gruppe suchen oder über die Homepagegehen. Den Link findet man unter der Rubrik „News“.

- Life Park Max: Die Online-Kurse findet man unter https://lifepark-max.de/home-workouts