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„Eine Ausbildung ist nie eine Sackgasse“|Start in das Berufsleben

„Eine Ausbildung ist nie eine Sackgasse“

20.09.2019

Roth (HK) Als Wirtschaftsförderungsgesellschaft kümmert sich die Unternehmerfabrik neben den Themen Unternehmensansiedlung, Betriebsnachfolge und Digitalisierung im Mittelstand auch um das Thema Berufsorientierung. Ziel der Netzwerker im Landkreis Roth ist, jungen Menschen in ihrer Heimat einen Ausbildungsplatz anbieten zu können. Hierzu treffen sich etwa alle zwei Monate Schul- und Unternehmensvertreter, um aktuelle Projekte rund um Aus- und Weiterbildung zu konzipieren und umzusetzen. Frau Krahle als Mitarbeiterin der Unternehmerfabrik leitet die Geschäftsstelle des Arbeitskreises Schule-Wirtschaft und beantwortet unsere Fragen zu aktuellen Projekten.Frau Krahle, Sie leiten die Geschäftsstelle des Arbeitskreises SchuleWirtschaft Roth-Schwabach. Was macht dieser Arbeitskreis?Isolde Krahle: Wir unterstützen Jugendliche beim Übergang von der Schule ins Berufsleben und fördern doe Kooperation zwischen Schulen und Betrieben. In dem Netzwerk arbeiten zahlreiche Vertreter von Schulen, Unternehmen, der Agentur für Arbeit, der IHK, der Kreishandwerkerschaft und weiteren Einrichtungen zusammen.Wie hat man sich das konkret vorzustellen?Krahle: Ich nenne einfach mal ein paar unserer Schwerpunktprojekte: Da wären zum Beispiel das Bewerbungstraining, der Portfolio-Ordner, die einheitliche Praktikumsbescheinigung, der Flyer zur Berufswahl,Karriere mit Lehre oder unsere Website mit einer regionalen Ausbildungsdatenbank, um nur einige zu nennen.

Start in das Berufsleben

20.09.2019 14:00 Uhr

Die Website und andere Projekte des Arbeitskreises SchuleWirtschaft Roth-Schwabach

„Eine Ausbildung ist nie eine Sackgasse“-2
Breites Spektrum: Die Unternehmerfabrik hat viele Projekte, darunter auch den Arbeitskreis Schulewirtschaft Roth-Schwabach. Er fördert die Kooperation zwischen Schulen und Betrieben. Foto: Unternehmerfabrik

Das ist ja ein sehr breites Spektrum. Könnten Sie uns das genauer erläutern?

Krahle: Besonders wichtig ist natürlich unser Internetauftritt. Unsere Homepage ausbildung-roth.de liefert alle wichtigen Informationen sowohl für Schülerinnen und Schüler als auch für Schulen und Unternehmen. Hervorzuheben ist dabei die umfangreiche Ausbildungsdatenbank mit verschiedenen Suchmöglichkeiten. Je nach Interesse kann gezielt nach Ausbildungs-, Praktikums- oder Dualen Studienmöglichkeiten im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach gesucht werden. Es kann nach Branchen, Namen, Orten und Ausbildungsbetrieben gefiltert werden. Besonders anwenderfreundlich ist dabei eine Karte, die auf einen Blick die Ergebnisse in der Nähe anzeigt. Im Moment haben wir da Die Website und andere Projekte des Arbeitskreises SchuleWirtschaft Roth-Schwabach mehr als 280 unterschiedliche Berufsbilder, 820 verschiedene Betriebe und insgesamt etwa 2000 Ausbildungs- und (Duale) Studienplätze aufgelistet.

Es gibt natürlich auch Jugendliche, die noch gar nicht so genau wissen, in welche Richtung sie überhaupt gehen möchten. Ihnen empfehle ich unseren Flyer zur Berufswahl. Den gibt es nicht nur in gedruckter Form sondern auch interaktiv auf der Website. Oder sie können sich dort einen unserer Infofilme anschauen.

Gibt es auch die Möglichkeit, sich von Ihnen individuell beraten zu lassen?

Krahle: Ja, dafür haben wir unser Team vom Bewerbungstraining. Hier kümmern sich ehrenamtlich tätige Seniorunternehmer und Personalverantwortliche jeden Dienstagnachmittag um Jugendliche. Sie helfen und unterstützen beim Schreiben von individuellen Bewerbungen für Ausbildungs- und Praktikumsstellen oder beim Erstellen von aussagefähigen Lebensläufen. Außerdem üben sie mit den Schülern Vorstellungsgespräche und Einstellungstests oder besprechen Rollenspiele. Das Angebot ist kostenlos und kann beliebig oft in Anspruch genommen werden.

Sie sprachen auch von einem Portfolio-Ordner. Was hat man sich darunter vorzustellen?

Krahle: Das ist auch eines unserer größeren Projekte. Dieser Ordner geht an alle Schüler im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach. Er wird jedes Jahr neu aufgelegt und verteilt. Firmen aus der Region können sich mit Einlegblättern beteiligen und ihre Ausbildungsberufe vorstellen. Der Ordner ist mit einem vorgedruckten Register ausgestattet und einheitlich gestaltet. Die Schüler bekommen ihn am Anfang der Berufsorientierungsphase (je nach Schulart in der Klassenstufe 7 bis 9) und sammeln alle Unterlagen auf dem Weg in den Beruf. Er enthält wichtige Berufsorientierungs- und Bewerbungsunterlagen und begleitet die Jugendlichen während der letzten Schuljahre und darüber hinaus. Demnächst trifft sich ein kleiner Kreis, um eine digitale Version durchzusprechen.

Was sind denn Ihre neuesten Projekte?

Krahle: „Karriere mit Lehre“ beispielsweise ist nicht nur gesellschaftlich, sondern auch bei uns im Arbeitskreis ein Thema. Hier haben wir sechs junge Menschen porträtiert, die eine Ausbildung absolviert haben und nun in verantwortlicher Position Unternehmen oder Abteilungen führen. Ziel war, Schülern, Eltern und Lehrern aufzuzeigen, dass man für den beruflichen Erfolg nicht zwingend studieren muss. Vielmehr können sich aus einer Ausbildung tolle Chancen ergeben und selbst wenn man merkt, dass der aktuelle Job doch nicht das Richtige ist, kann man sich immer noch weiterbilden oder etwas anderes lernen. Eine Ausbildung ist also nie eine Sackgasse. Vor allem das duale Ausbildungssystem gibt den jungen Leuten die Möglichkeit, den angestrebten Beruf ganz praktisch und nicht nur von der Schulbank aus zu erleben.

Das Projekt „Karriere mit Lehre“ war für uns zudem die Initialzündung, um unsere Zielgruppe – junge Menschen, die sich in der Phase der Berufsorientierung befinden – besser anzusprechen. Über einem eigenen Instagram- und Facebook-Auftritt werden nun aktuelle Themen in den Sozialen Medien bespielt. Hier findet man zum Beispiel Veranstaltungshinweise und demnächst auch Bewerbungstipps.

Wohin kann man sich wenden, wenn man weitere Einzelheiten zu einem der Projekte haben oder im Arbeitskreis mitarbeiten möchte?

Krahle: Wir haben eine hauptamtliche Geschäftsstelle, die bei der Unternehmerfabrik Landkreis Roth angesiedelt ist. Von dort aus wird alles organisiert und koordiniert. Wir freuen uns über Ideen, Anregungen und jeden, der im Arbeitskreis mitarbeiten möchte.