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Dem Bewegungsmangel vorbeugen|     

Dem Bewegungsmangel vorbeugen

Ein kleiner Spaziergang sollte nach Möglichkeit zur täglichen Pflegeroutine gehören. Foto: Patrick Pleul/dpa

Ein kleiner Spaziergang sollte nach Möglichkeit zur täglichen Pflegeroutine gehören. Foto: Patrick Pleul/dpa

28.09.2021

Für ältere pflegebedürftige Menschen ist es unheimlich wichtig, möglichst aktiv zu bleiben. Wer sich regelmäßig bewegt, fördert seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Muskelkraft und Koordination profitieren ebenso wie Herz und Kreislauf. Zudem erhöht es die Chancen, selbstständig zu bleiben oder wieder mehr Dinge ohne Hilfe von anderen schaffen zu können. Entsprechend sollten pflegende Angehörige Bewegung fördern, rät das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP).

Dabei muss man gar nicht kompliziert denken. Bewegungsförderung von pflegebedürftigen Menschen beginne bei Alltagstätigkeiten, erläutert ZQP-Expertin Daniela Sulmann. Kochen, Anziehen, Waschen, Tisch decken oder Blumen gießen – jede Aktivität trainiere die Beweglichkeit. Dabei ist manchmal Geduld gefragt. Doch auch wenn es einmal etwas länger dauert, sollte man Aufgaben nicht einfach abnehmen, sondern lieber unterstützen, sodass man Dinge gemeinsam erledigt. Auch wenn die Strecke noch so kurz ist, sollte darüber hinaus nach Möglichkeit ein täglicher Spaziergang zum Programm gehören. Ein spezielles Kraft- und Koordinationstraining wiederum kann sinnvoll sein, sollte jedoch vorher mit dem Arzt oder der Ärztin besprochen werden. Zudem ist es empfehlenswert, sich von Fachleuten aus der Physio- oder Ergotherapie anleiten zu lassen.

Speziell bei Trainings, aber auch generell gilt: keinen Zwang ausüben. Druck sei ebenso kontraproduktiv wie Überanstrengung, so Sulmann. Ein Nein zum Bewegungsangebot sei das gute Recht jedes Menschen. Nach Einschätzung des ZQP bewegen sich viele ältere Menschen zu wenig. In der Corona-Pandemie habe sich das teils noch verstärkt. Die möglichen Gründe für einen Bewegungsmangel seien vielfältig: Fehlende Muskelkraft, eingeschränkte Beweglichkeit, Gleichgewichtsprobleme, schlechtes Sehen, Schmerzen oder Lähmungen zählten dazu. dpa

Bad ohne Barrieren

Staatliche Förderung hilft beim Umbau

Für Senioren oder bewegungseingeschränkte Personen ist selbstbestimmtes Wohnen im gewohnten Umfeld meist nur möglich, wenn das Bad komfortabel und ohne Hilfe nutzbar ist. Aus diesem Grund fördert der Staat über die KfW weiterhin altersgerecht gestaltete Badezimmer über Zuschüsse (Programm 455-B) oder über zinsgünstige Darlehen (Kredit 159).

Ein barrierefrei gestaltetes Bad ist jedoch nicht nur für Senioren sinnvoll. „Auch jüngere Bauherren und die sogenannten Best Ager achten häufig bei der Badsanierung darauf, dass das neue Bad funktional alle Voraussetzungen erfüllt, die an barrierefreie Bäder gestellt werden“, wie Andreas Beyer, Fliesenlegermeister und Vorstandsmitglied des Fachverbands Fliesen und Naturstein, erläutert.

Zu den Anforderungen an barrierefreie Bäder gehören im Privatbau neben einer bodenebenen Dusche und einem unterfahrbaren Waschtisch ein schwellenloser Zugang zum Bad, breite Türen sowie großzügige Bewegungsflächen vor dem Waschbecken-, Dusch- und WC-Bereich. Auf dem Badboden sowie in der bodenebenen Dusche sorgen rutschhemmende Fliesen für Stand- und Trittsicherheit. Spezialisierte Meister- und Innungsbetriebe helfen bei der Planung und Umsetzung. akz-o