Oberdolling (er) Die zweite Auflage des Mundartfestivals in Oberdolling am Samstag, 18. August, ist auf dem besten Weg, den Erfolg des vergangenen Jahres zu toppen. Wie in einem gewaltigen Sudkessel haben die Organisatoren erneut die würzigsten und spritzigsten Zutaten aus verwurzeltem Dialekt und bayerischem Lebensgefühl zusammengemischt.Gleich sieben Formationen oder Solisten wechseln sich auf der Bühne an der Rossschwemme ab. Unter Dampf setzen müssen die Organisatoren diese Spitzenteams der Mundartszene in ihrem Festival-Garkessel nicht mehr. Die jungen Musikerinnen und Musiker sind schon ganz wild darauf, ihre Energie auf der Bühne freizulassen und als selbstzündendes Feuerwerk abzubrennen. Weit oben in dieser Skala rangieren die beiden mittlerweile in Berlin wohnenden Rapper Lef Dutti und George Urkwell, besser bekannt als „dicht & ergreifend“. Sie sind aktuell der Gradmesser für alles, was archaisch-kraftvollen Rap und mundartlichurwüchsige Ausdruckskraft ausmacht. Ihre zynischen Battletexte und der doppelbödige Conscious-Rap versprechen Galgenhumor und Scharfsinn hinter den flapsigen Texten. Garantiert nur in Niederbayern- Dialekt – und wer den nicht versteht, wird von den Bläserarrangements mitgerissen. Sie werden 90 Minuten lang als Hauptact auf der Bühne stehen.Dagegen liegt Oberdolling für die „Hundskrippln“ direkt vor der Haustür, ihr Ursprungsort Steinsdorf ist gerade mal um die Ecke. Die Second-Generation-Band kann weit mehr, als nur ihren Kulthit „Gloana Bauer“ dreschen. Mit ihrem Debüt-Album „Lederhosen Amore“ flirten sie mit bayerisch-italienischer Lebensart und verbrüdern La Dolce Vita mit der urbayuwarischen Lebenseinstellung „leben und leben lassen“.Einen gehörigen Wirbel verursachen auch die drei Quergeister von „folkshilfe“ aus Österreich. Die Songs aus ihrem zweiten Studioalbum BAHÖ lärmen und scheppern mit Quetschn, Synthesizer, Gitarre und Schlagzeug und fahren sofort in die Beine. „Oansno“ sind gleich vier Münchner Innenstadtmusikanten, die Reggae, Dreigsang, Balkan und Techno gleichberechtigt auf ihr Bierwagerl laden.Aus Südtirol kommt Florian Weber alias Max von Milland. Er singt von Sturm und Drang, von Höhen und Tiefen und meint damit nicht nur die heimatlichen Berge. Michael Unfried Fenzl – kurz Fenzl – ist ein weiterer Solist auf der Dialektbühne. Der Ex-Kontrabassist von Django 3000 fetzt mit Indie-Rock durch Bayern und hinterlässt mit heißen Rhythmen sicherlich auch ein qualmendes Branding auf der Bühne in Oberdolling.Als einzige Frau in der Männer-Phalanx der Dialektik lässt sich die junge Solokünstlerin Moni nicht abschrecken. In selbst komponierten und getexteten Mundart-Pop-Folk- Songs erzählt sie vom Leben, der Liebe, der Freiheit und den großen oder kleinen Stolpersteinen des Lebens. Ein paar Instrumentalisten der Schambachtaler Blaskapelle passen da in den Umbaupausen perfekt ins Programm.