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Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen|Herbstgespräche

Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen

08.11.2018

Im Rahmen der Klimawoche 2018 hatten interessierte Bürger die Möglichkeit, sich vor Ort über ein energieeffizientes Holzhaus direkt auf der Baustelle zu informieren.Der Rohbau war von Seiten der Firma Treiber aus Bergen soweit abgeschlossen, und auch die Fenstermontage war bereits erfolgt. Da die Konstruktionen aber größtenteils noch nicht durch Dämmstoffe, Versorgungsleitungen und Platten verdeckt wurden, war der Zeitpunkt ideal für eine anschauliche Besichtigung der Konstruktionsweise eines Holzhauses.Der Holzrahmenbau besteht aus einem Traggerippe aus Massiv-Hölzern, die durch Holzplatten oder andere bauaufsichtlichzugelassene Plattenwerkstoffe flächig beplankt werden. Die Hohlräume zwischen dem Traggerippe werden mit Dämmstoffen ausgefüllt. So erreichen die Wände optimale wärme- und schalldämmende Eigenschaften. Weitere Techniken der modernen Holzhausbauweise, wie beispielsweise der Massivholzbau mittels Dickholzwänden, konnten an Modellen der Zimmerei Treiber anschaulich erläutert werden. Ergänzt wurde die Besichtigung mit diversen Holzbaumaterialien zum Anfassen und Informationsbroschüren zum Bauen mit Holz der ENA Roth.Darüber hinaus stand die Architektin Gisela Goldschmidt aus Roth für Fragen rund um die eingesetzte Haustechnik – von der Heizung über Versorgungsleitungen bis hin zur effizienten Beleuchtung – zur Verfügung.Die Zukunft gehört den energiesparenden Bauweisen. Holz ist nicht nur deswegen eine gute Wahl, weil es eine nachwachsende Ressource ist, sondern weil es eine ganze Reihe hervorragender bautechnischer Vorteile mit sich bringt: Optimale Wärmedämmung, hohe Festigkeit, geringes Gewicht, schmale Wände, kurze Bauzeiten, trockene Bauweise, flexible Gestaltungsmöglichkeiten, um nur einige zu nennen.Der moderne Holzbau erfüllt problemlos die gestiegenen bauphysikalischen Anforderungen des Wärme-, Feuchte- und Schallschutzes sowie des Brand- und Holzschutzes. Einen ersten Eindruck über Komfort, Behaglichkeit und Wohngesundheit konnten die Besucher an diesem Tag erfahren.Mit den im Haus verbauten fast 27 Kubikmeter Massivholz werden rund 20 Tonnen Kohlendioxid dauerhaft gebunden. Hinzu kommen weitere Holzplattenwerkstoffe, die CO2 im Gebäude binden. Nach der Verwendung als Baumaterial kann Holz CO2-neutral einer energetischen Verwertung zugeführt werden – das ist quasi ein doppelter Nutzen für Mensch und Umwelt. oh

Herbstgespräche

08.11.2018 12:00 Uhr

Klimawoche 2018 stellt energiesparende Bauweise vor: Vorzüge des Holzrahmenbaus werden bei Holzhausbesichtigung deutlich

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Für Fragen und Antworten rund um energieeffizientes Bauen mit Holz standen Zimmerermeister der Zimmerei Treiber sowie das Team der ENA – unabhängigen EnergieBeratungsAgentur GmbH – des Landkreises Roth zur Verfügung. Foto: ENA

Zuschüsse und Kredite der KfW-Förderbank für Neubau und Sanierung

Der Staat unterstützt die Bürger mit lukrativen Zuschüssen oder mit günstigen Förderkrediten, um die Gebäude energetisch fit zu machen oder neu zu bauen. Die KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau – bietet Zuschüsse oder zinsvergünstigte Darlehen für die energetische Sanierung, insbesondere von Wohngebäuden und Darlehen für die Erstellung von sogenannten KfW-Effizienzhäusern.

- Förderung für bestehende Gebäude und Wohnungen – KfW-Effizienzhaus: Im Programm „Energieeffizient Sanieren“ können der Kauf eines sanierten KfW-Effizienzhauses, einer effizient sanierten Eigentumswohnung oder energetische Sanierungsmaßnahmen an bestehenden Wohngebäuden gefördert werden. Voraussetzung ist, dass die technischen Mindestanforderungen an die energetischen Maßnahmen, beziehungsweise an eine sogenannte KfW-Effizienzhaus-Klasse erfüllt werden. Potenzielle Bauherren können auswählen, ob sie die energetischen Maßnahmen an ihrer Wohnung oder an ihrem Gebäude mit einem zinsvergünstigten Darlehen finanzieren oder anstelle dessen mit einem Barzuschuss gefördert werden möchten.

Derzeit sind die Konditionen in dem Programm „Energieeffizient Sanieren“ für die Sanierung eines Bestandgebäudes zu einem KfW-Effizienzhaus wie folgt: Es kann ein KfW-Förderkredit von bis zu 100 000 Euro pro Wohneinheit, mit einem Zinsangebot pro Jahr von derzeit 0,75 Prozent effektiv bei 10 Jahren Festzins und einem zusätzlichen Tilgungszuschuss von 12,5 bis 27,5 Prozent der Darlehenssumme beantragt werden. Handelt es sich um ein Ein- oder Zweifamiliengebäude oder um eine Eigentumswohnung können Bauherren alternativ einen Zuschuss von 15 bis 30 Prozent der Bruttoinvestitionskosten – maximal 30 000 Euro pro Wohneinheit – für ihr geplantes KfW-Effizienzhaus beantragen.

- Einzelmaßnahmen machen Sinn: Im Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren – Kredit“, können alternativ zur Förderung von KfW-Effizienzhäuser sogenannte „Einzelmaßnahmen“ am Gebäude oder an der Wohnung mit maximal 50 000 Euro und einem derzeitigen Zinsangebot von 0,75 Prozent effektiv bei 10 Jahren Festzins plus 7,5 Prozent Tilgungszuschuss finanziert werden.

Folgende energetische Einzelmaßnahmen werden derzeit von der KfW gefördert: Dämmung der Außenfassade, Austausch der Fenster- und Türelemente, Dämmung der Dachflächen, Austausch der Heizungsanlage, Einbau einer Lüftungsanlage und viele mehr. Bei Ein- und Zweifamilienhäuser kann alternativ ein Bar-Zuschuss für diese Maßnahmen beantragt werden. Der Investitionszuschuss beträgt derzeit mindestens 10 Prozent der Bruttokosten und maximal 5000 Euro pro Wohneinheit.

- Wer Anträge stellen kann: Den Investitionszuschuss können alle Eigentümer von selbst genutzten oder vermieteten Wohnungen beziehungsweise Ein- und Zweifamilienhäusern mit maximal zwei Wohneinheiten oder Ersterwerber von Eigentumswohnungen oder Wohngebäuden mit maximal zwei Wohneinheiten oder Eigentümergemeinschaften aus Privatpersonen nutzen. Den Förderkredit können ebenfalls alle Eigentümer oder Ersterwerber von neusanierten Wohngebäude oder Eigentumswohnungen – unabhängig der Gebäudegröße (Anzahl Wohneinheiten) – beantragen.

- Voraussetzungen für die Förderung: Die jeweiligen technischen Mindestanforderungen der KfW-Förderbank an die Einzelmaßnahmen oder an das KfW-Effizienzhaus müssen eingehalten und von einem zugelassenen Energie-Experten bestätigt werden. Die Bauanzeige für das jeweilige Bestandsgebäude muss vor dem 1. Februar 2002 gestellt worden sein.

Der Nachweis für das Erreichen des Energiestandards einer KfW-Effizienzhausklasse erfolgt mittels einer Energiebilanzierung ebenfalls durch zugelassene Energie-Experten. Der Nachweis, ob die technischen Mindestanforderungen einer Einzelmaßnahme erfüllt werden, erfolgt ebenfalls durch zugelassene Energie-Experten.

- Beratung empfohlen: Zugelassene Energie-Experten für die Förderprogramme finden sich unter www.energie-effizienz-experten.de. Die KfW bezuschusst im Rahmen des Förderprogramms „Energieeffizient Sanieren – Baubegleitung“, die Beauftragung eines qualifizierten zugelassenen Energie-Experten zur energetischen Planung, Qualitätssicherung und Kontrolle der fachgerechten Umsetzung der energetischen Maßnahmen in Verbindung mit den oben erläuterten Förderprogrammen, mit 50 Prozent der förderfähigen Kosten bis maximal 4000 Euro.

Landkreisbürger können die kostenfreie Initialberatung der ENA-Roth im Landratsamt Roth nutzen. oh