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Ansteckungsgefahr oder sicherer Ort?|In Fahrzeugen ist die Übertragung von Corona über die Lüftung unwahrscheinlich

Ansteckungsgefahr oder sicherer Ort?

Die Klimaanlage filtert auch Krankheitserreger aus der Luft. Dass man sich während der Autofahrt mit dem Coronavirus ansteckt, ist aber äußerst unwahrscheinlich. Foto: BMW

Die Klimaanlage filtert auch Krankheitserreger aus der Luft. Dass man sich während der Autofahrt mit dem Coronavirus ansteckt, ist aber äußerst unwahrscheinlich. Foto: BMW

25.05.2020

Das eigene Auto bietet Schutz gegen eine Infektion mit dem Coronavirus. Selbst bei einem mäßigen Innenraumfilter ist die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheitserreger über die Lüftung ins Cockpit gelangen, eher gering. Wer trotzdem eine Maske tragen will, sollte unbedingt auf die uneingeschränkte Erkennbarkeit achten.Während der Fahrt haben Viren kaum eine Chance, in größerer Zahl ins Fahrzeug zu gelangen. Dazu müsste das Auto schon eine hoch konzentrierte Virenwolke durchfahren. Da diese im Falle von Corona in der Regel von Infizierten ausgeatmet oder -gehustet werden, dürften sie selten mitten auf der Straße zu finden sein. Und selbst wenn, zerstreut der Fahrtwind sie in der Regel innerhalb kürzester Zeit.       

Im unwahrscheinlichen Fall, dass das eigene Auto tatsächlich eine hochkonzentrierte Virenwolke trifft, hilft der serienmäßige Innenraumfilter. „In der Regel kommen Coronaviren in Tröpfchenwolken oder Aerosolen vor“, weiß Anders Lövfendahl, Filterexperte beim Automobilhersteller Volvo. Deren Durchmesser liege bei mindestens fünf Mikrometern–wo-mit auch Standardfilter wohl keine Probleme hätten. In Versuchen nachgewiesen sei das aber noch nicht, schränkt er ein.
       

Maximale Sicherheit bieten in dieser Hinsicht nur sogenannte HEPA-Filter, wie sie in Operationssälen zum Einsatz kommen. Diese können zumindest in der Theorie auch Viren in Reinform aus der Luft entfernen. Das gilt auch für das Coronavirus, das außergewöhnlich winzig ist, wie Martin Klein, In Fahrzeugen ist die Übertragung von Corona über die Lüftung unwahrscheinlich Chef der Filtersparte beim Zulieferer Mann + Hummel weiß: „Im Vergleich zu einem Feinstaubpartikel entspricht das Größenverhältnis dieses neuartigen Virus dem einer Murmel zu einem Kürbis.“ Trotzdem stellen die extrem dichten Vliese der HEPA-Filter ein kaum überwindbares Hindernis für die Erreger dar. Das Problem: Aktuell ist die Technik einzig in den E-Autos von Tesla zu haben, in Modellen anderer Hersteller dürfte sie erst in den kommenden Monaten und Jahren einziehen.

Wer eine Ansteckung fürchtet, kann daher am Steuer zusätzlich zu einem Mundschutz greifen. In diesem Fall sollten Autofahrer allerdings darauf achten, dass die wesentlichen Gesichtszüge erkennbar bleiben. Bei den handelsüblichen Masken sollte das nach Einschätzung des ADAC eigentlich kein Problem sein, da das Gesicht damit im Normalfall noch zu erkennen ist. Bei selbstgemachten Masken könne es jedoch vorkommen, dass diese das Gesicht zu weit verdecken. In der Regel dürfte die Polizei zwar ein Auge zudrücken, wer Pech hat, zahlt aber ein Bußgeld.

Wird mit einem Mundschutz eine Ordnungswidrigkeit begangen, läuft das normale Bußgeldverfahren, ist der Fahrer nicht zu ermitteln, droht dem Halter eine Fahrtenbuchauflage. Die Regelung des Gesetzes kann dem ADAC zufolge nicht einfach aufgehoben werden, die Bußgeldbehörden handhaben solche Fälle zurzeit jedoch eigentlich großzügiger. Von Holger Holzer / sp-x

Wider den Wechsel

Ganzjahresreifen erfreuen sich bei deutschen Autonutzern zunehmender Beliebtheit. Wie aus einer aktuellen „Tacho-Trend“-Umfrage hervorgeht, waren im April 31 Prozent der Befragten mit dieser Reifenart unterwegs. Drei Jahre zuvor lag der Anteil noch bei 28 Prozent. Dabei gaben die Befragten als Gründe für die Nutzung „die nicht nötige Einlagerung“ (41%), „den fehlenden Winter“ (40 %) sowie die Ersparnis der „Umrüstkosten“ (37 %) an. Ebenso zeigt sich in der aktuellen Umfrage eine abnehmende Bereitschaft, zwischen Sommer- und Winterreifen zu wechseln. 2017 waren noch 72 Prozent der Befragten dazu bereit, in diesem Jahr ist der Anteil der Umrüster auf 65 Prozent gesunken. sp-x

Mehr Geld, mehr Leistung

Kompaktklassen von VW, Audi, Opel und Hyundai sind teurer geworden, bieten aber auch einiges

Wäre der VW Golf eine Währung, käme ihm wohl die Rolle des Dollar zu, denn auch er ist ein Fixpunkt, an dem sich alle anderen messen müssen. Jüngst hat VW vom neuen Golf 8 den Basispreis verraten. Grund genug, einmal zu schauen, was der Kunde für dieses Geld bekommt und wie es um die Preise und Ausstattungen der Mitbewerber steht.

- Zwar ist der Preis für den Basis-Golf 8 auf 20 000 Euro gestiegen, für die wird im Gegenzug aber eine beachtliche Ausstattung geboten. Einstiegsmotor ist ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit 66 kW/90 PS mit Fünf-Gang-Handschaltung und Start-Stopp-System. Zur Ausstattung gehören Klimaanlage, USB-Buchsen, elektrische Außenspiegel, elektronische Parkbremse, ein Audiosystem mit 8,25-Zoll-Touchscreen, ein Digital-Cockpit mit Farbdisplay, und ein Multifunktionslenkrad. Zudem sind LED-Scheinwerfer mit Lichtautomatik, LED-Rückleuchten sowie Spurhalteassistent und Müdigkeitserkennung an Bord.

- Jahrzehnte lang war der Opel Astra die günstigere Alternative zum Golf, doch aktuell ist die Basisversion des Kompakten aus Rüsselsheim um rund 200 Euro teurer. Im Gegenzug gibt es aber mehr Leistung dank eines direkteinspritzenden 1,2- Liter-Turbobenziners mit 81 kW/110 PS in Kombination mit manuellem Sechsgang-Getriebe. Außerdem gehören zur günstigsten Ausstattung „Business Edition“ Klimaanlage, Parkpiepser hinten, LED-Scheinwerfer, Lichtautomatik, automatisch abblendender Rückspiegel, ein Infotainment-System mit 7-Zoll-Touchscreen, Smartphone-Integration und Freisprecheinrichtung.

- Hyundai hat für seinen frisch gelifteten Hyundai i30 den Preis um 1000 auf rund 19 000 Euro angehoben. Im Gegenzug bietet der neue Basismotor vierstatt drei Zylinder sowie mit 81 kW/110 PS außerdem 7 kW/10 PS mehr Leistung. Kombiniert wird er mit einer manuellen Sechsgang-Schaltung. Zum Ausstattungsumfang gehören ein Audiosystem mit DAB-Empfang, Freisprecheinrichtung und USB-Anschluss. Weitere Details der Basis sind eine Klimaanlage, Start-Stopp-Automatik, LED-Tagfahrlicht, Multifunktionslenkrad, Fernlichtassistent, Lichtsensor, Müdigkeitswarner und Spurhalteassistent.

- Nochmals größer ist die Einstiegshürde zum Beispiel beim Audi A3 Sportback. Wer den Bruder des Golf aus Ingolstadt will, muss im Vergleich zum Wolfsburger Pendant fast 7000 Euro mehr investieren. Im Gegenzug gibt es den Einliter-Dreizylinder-Turbobenziners mit 81 kW/110 PS in Kombination mit Sechsgang-Schaltgetriebe und Start-Stopp-System. Üppiger als beim Basis-Golf ist auch die Ausstattung. Diese umfasst 16-Zoll-Alufelgen, Licht-/Regensensor, elektrische Außenspiegel, Klimaanlage, digitales Kombiinstrument, Audiosystem mit DAB-Radio, elektromechanische Parkbremse und einen Spurverlassenswarner. Von Mario Hommen / sp-x