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Angebot größer als Nachfrage|Ausbildung & Beruf

Angebot größer als Nachfrage

26.01.2018

2017 nahmen auf dem Ausbildungsmarkt sowohl die Zahl der angebotenen Plätze als auch die Zahl der jungen Menschen zu, die eine Berufsausbildung nachfragten. Allerdings stieg erneut die Zahl der Ausbildungsplätze, die nicht besetzt werden konnten. Mit 48 900 gab es so viele offene Ausbildungsstellen wie seit 1995 nicht mehr. Gebrochen wurde dagegen der Negativtrend bei der Ausbildungsplatznachfrage: Sie stieg erstmalig seit 2011 an, unter anderem weil zunehmend mehr Geflüchtete unter den Ausbildungsstellenbewerbern zu finden waren. Der Ausbildungsmarkt in Zahlen und Fakten:- Bessere Chancen: Da das Ausbildungsplatzangebot stärker anstieg als die Ausbildungsplatznachfrage, verbesserten sich die Chancen für die Jugendlichen. Dennoch gab es Schwierigkeiten, Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage aufeinander abzustimmen.- Angebot und Nachfrage: Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 572 200 duale Ausbildungsstellen angeboten. Das Ausbildungsplatzangebot stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 8500 Stellen. Die Zuwächse sind allein auf die um 10 100 gestiegene Zahl betrieblicher Ausbildungsplatzangebote zurückzuführen.Erstmalig seit 2011 stieg die Zahl der Ausbildungsnachfrager wieder an und lag nun bundesweit bei 603 500. Während sich in den Vorjahren die rückläufigen Schulabgängerzahlen deutlich in der Ausbildungsplatznachfrage niedergeschlagen hatten, führte die gestiegene Anzahl Geflüchteter unter den Ausbildungsstellenbewerbern 2017 dazu, dass sich die Ausbildungsplatznachfrage erhöhte.- Unbesetzte Stellen: Wie bereits in den Vorjahren, erhöhte sich 2017 erneut die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplatzangebote, die bis zum Bilanzierungsstichtag 30. September nicht besetzt werden konnten. Insgesamt blieben bundesweit 48 900 Ausbildungsstellen offen.- Unversorgte Bewerber: Im Hinblick auf die erfolglose Ausbildungsplatznachfrage waren bis zum Stichtag 30. September bundesweit 80 200 Bewerber bei der Bundesagentur für Arbeit als „suchend“ gemeldet. Der Anteil der erfolglosen Bewerber an der offiziell ermittelten Nachfrage lag mit 13,3 Prozent weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau.- Passgenaue Vermittlung: Die erneute Zunahme der Besetzungsprobleme von Ausbildungsplätzen und das nahezu unveränderte Ausmaß der Versorgungsprobleme von Ausbildungsstellenbewerbern führten dazu, dass sich die Passungsprobleme auf dem Ausbildungsmarkt verschärften.- Entwicklung des Ausbildungsvolumens: Nachdem die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit 2011 kontinuierlich gesunken war, gab es 2017 erstmals wieder ein Plus. Aufgrund der anhaltenden Schwierigkeiten, Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage zusammenzuführen, stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge jedoch nicht so deutlich, wie es angesichts des Zuwachses bei den betrieblichen Ausbildungsplatzangeboten möglich gewesen wäre. Bundesweit wurden 523 300 neu abgeschlossene Ausbildungsverträge registriert, das sind 3000 mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Ausbildungsverträge, die mit jungen Frauen abgeschlossen wurden, sank im Jahr 2017 um 6200. Die Zahl der Ausbildungsverträge mit jungen Männern dagegen stieg um 8100 an. oh

Ausbildung & Beruf

26.01.2018 15:00 Uhr

Mehr als 48 900 Lehrstellen bleiben deutschlandweit unbesetzt

Angebot größer als Nachfrage-2
Mehr als 500 000 neue Ausbildungsverträge wurden 2017 abgeschlossen. Dennoch blieben 48 900 Stellen unbesetzt und 80 200 Bewerber unversorgt. Foto: Thinkstock

Suche nach Fachkräften

3,3 Millionen Stellenanzeigen mehr als zuvor

2017 gab es in Deutschland deutlich mehr Stellenanzeigen als 2016. Das zeigt eine Auswertung des Personaldienstleisters Adecco. Demnach ist die Zahl der Inserate um 11,5 Prozent gestiegen – auf insgesamt 3,3 Millionen. Vor allem in technischen Berufen werden händeringend Fachkräfte gesucht: Hier wurden 24 Prozent mehr Stellen ausgeschrieben. Sehr viel mehr Bedarf gibt es auch in den Berufsgruppen Transport und Verkehr, Forschung und Entwicklung sowie Gesundheit, Medizin und Soziales: Hier lag der Anstieg der Stellenausschreibungen jeweils deutlich über dem Durchschnittswert. Auch Nachwuchskräfte wie Praktikanten, Schüler und Studenten fanden mehr Stellenangebote. tmn

IT-Experten besonders gefragt

Unternehmenskultur wird immer wichtiger

Das Stellenangebot für Fach- und Führungskräfte in Deutschland ist laut StepStone Fachkräfteatlas 2017 in allen Berufsgruppen angestiegen. Wie schon in den vergangenen Jahren waren IT-Experten sowie Mitarbeiter im Gesundheits- oder Personalwesen besonders gefragt. Acht von zehn Arbeitnehmern bewerteten die Lage 2017 auf dem Arbeitsmarkt als gut, mehr als ein Drittel sogar besser als in den vergangenen Jahren. Sechs von zehn Fachkräften achten bei der Jobsuche darauf, dass es nicht nur fachlich, sondern auch menschlich passt. Unternehmen mit einer ehrlich kommunizierten Unternehmenskultur sind im Wettbewerb um passende Talente klar im Vorteil. oh