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Tradition und Moderne|Landgasthof Zanker in Peutenhausen

Tradition und Moderne

07.02.2018

Peutenhausen (ahl) In dritter Generation führen Silvia und Georg Kottmair den Landgasthof Zanker in Peutenhausen. 65 Jahre sind eine lange Zeit, weshalb die beiden dem Traditionsgasthof ein moderneres Outfit verpasst, die Räume heller und luftiger gestaltet, neue Herrentoiletten sowie einen neuen Tresen eingebaut haben. Begonnen haben sie gleich nach Neujahr. Schon am ersten Tag gab es eine Überraschung. Als sie die Holzvertäfelung entfernten, kam an der Straßenseite eine alte Tür zum Vorschein, deren Existenz längst in Vergessenheit geraten war. „Jetzt wissen wir, warum es hier immer so kalt war“, sagt Silvia Kottmair. Die Tür führte einst in das Lebensmittelgeschäft ihrer Großmutter und wurde beim Umbau vor 40 Jahren nicht entfernt, sondern einfach hinter der Holzvertäfelung verborgen– ungedämmt natürlich. Das haben die jungen Wirtsleute nun nachgeholt, die Tür wurde gedämmt und zugemauert, entfernt werden konnte sie aus statischen Gründen nun nicht mehr. Fleißig mitgeholfen beim Umbau haben neben den professionellen Handwerkern auch die Stammtischler, Freunde der Wirtsleute sowie das Team, das aus einer Teilzeitkraft und zehn Aushilfen besteht. „Dafür danken wir allen sehr“, sagt Georg Kottmair.

Landgasthof Zanker in Peutenhausen

07.02.2018 08:00 Uhr

Silvia und Georg Kottmair führen Wirtschaft in dritter Generation – Nach Umbau im Januar Wiedereröffnung in neuem Outfit

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Ein klasse Team: Zwei Generationen Wirte, das komplette Team und sogar die Stammtischler packten bei der Modernisierung des Gasthofes mit an. Fotos: Hammerl
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Vater Georg Zanker und Ehemann Georg stehen Chefin Silvia Kottmair in der Küche und am Tresen zur Seite.

Erbaut haben Jakob und Victoria Zanker das Haus im Jahr 1954 und ein Jahr später ein Bierstüberl im hinteren Bereich des Erdgeschosses und ein Lebensmittelgeschäft im vorderen Teil eingerichtet. 20 Jahre zuvor hatte sich das Ehepaar in Peutenhausen eine alte Landwirtschaft gekauft und dort niedergelassen. „Es braucht eine Gastwirtschaft“, befand Jakob Zanker damals schon und setzte das beim Neubau des Hauses in die Tat um. Lebensmittelgeschäft und Bierstüberl, in dem es neben Getränken lediglich Brotzeiten gab, führte hauptsächlich seine Frau, während er im Nebengebäude seine Schreinerei betrieb. So war es noch, als Georg und Irmgard Zanker übernahmen. Sie gaben das Lebensmittelgeschäft auf und bauten um. Die Stube wurde um den Raum des früheren Lebensmittelgeschäftes erweitert, die private Küche wanderte nach oben, die ehemals private wurde ab den 90er-Jahren für die Gastwirtschaft genutzt. „Ein Stammgast hat mich herausgefordert“, erzählt Irmgard Zanker, wie sie der Ehrgeiz packte, nachdem ein Mann zu ihr gesagt hatte: „Da kannst am Fenster schauen, wie wir unsere Feste feiern.“ Also eignete sie sich das Kochen an und servierte fortan warme Gerichte.

Als gelernter Metzgermeister ist Seniorchef Georg Zanker seiner Tochter heute noch eine wertvolle Hilfe. Er macht alles in der Küche, ob Salat waschen, Kartoffeln schälen, Pilze putzen oder spülen – nur das Fleisch bleibt der Chefin vorbehalten. Deren Steaks lobt Georg Kottmair ganz besonders. „Ich mag sie genau zwischen Englisch und Medium“, erzählt er, „und sie schafft das auf den Punkt“. Dabei wollte Silvia Kottmair eigentlich nie Köchin werden, schon gar nicht die elterliche Gastwirtschaft übernehmen. Doch der Apfel fällt nun mal bekanntlich nicht weit vom Stamm, und so entschied sie sich nach der Schule doch für eine Kochlehre in Augsburg. Später arbeitete sie unter anderem in der mehrfach ausgezeichneten Kristallhütte im Zillertal, die über fünf Sterne verfügt.

Nun bietet sie aus eigener Küche kalte und warme Brotzeiten, Suppen, Salate, Fisch- und Pfannengerichte zu familienfreundlichen Preisen zwischen 7,90 fürs Tagesmenü und 23,90 Euro für Filetsteak an. Die Preise für die Brotzeiten liegen alle unter 10 Euro.