Mehr Platz und neueste Technik

Pfaffenhofen (dws) Fünf Jahre hat die Sanierung des Landratsamtes in Pfaffenhofen in Anspruch genommen. Die Bürger konnten jeden neuen Bauabschnitt auf ihrem Weg in die Stadt hautnah verfolgen. Inzwischen wurde das neue Landratsamt am 18. Mai offiziell eingeweiht. Aber auch auf seine Geschichte soll eingegangen werden. Im Jahr 1968 beschloss der damalige Kreistag auf Anregung von Landrat Hans Eisenmann den Neubau des Landratsamtes am Standort des alten Bezirksamtsgebäudes am Oberen Hauptplatz. Es sollte alle Außenstellen aufnehmen können und das Landratsamt zentral am Hauptplatz belassen. Die Grundsteinlegung erfolgte im Oktober 1969 und schließlich konnten am 25. August 1971 die ersten Mitarbeiter in das 5,7 Millionen Mark teure Gebäude einziehen. Am 17. Februar 1972 wurde der Neubau offiziell eröffnet. Das Landratsamt schien somit für die Zukunft gut aufgestellt. Doch etwa 40 Jahre danach wurden technische Mängel deutlich. Zudem war das Landratsamtsgebäude trotz seiner Außenstellen zu klein geworden. „Es wurde überlegt, ein neues Landratsamt auf der grünen Wiese zu bauen“, erzählt Alice Köstler-Hösl. Dafür wäre das Grundstück der Außenstelle des Landratsamtes an der Pettenkofer Straße in Frage gekommen. Aber auch zusätzliche Verwaltungsräume im Bereich Siglbräu/Franzbräu zog man in Erwägung. Diese Pläne wurden aber wieder verworfen. Schließlich sollte das Landratsamt „nah beim Bürger in der Mitte der Stadt“ bleiben, erklärt Walter Reisinger, Leiter für Zentrale Angelegenheiten. Daher kristallisierte sich bald eine Sanierung und Erweiterung des Gebäudes am Hauptplatz heraus. 2008 wurde diese in Angriff genommen. Zwei Planungsvarianten wurden vorgestellt, entschieden hat man sich für den Teilneubau von Gebäude C auf der gegenüberliegenden Seite vom Gebäude A am Hauptplatz sowie ein Anbau von Gebäudeteil B, der am Hofberg liegt. Diese Variante bekam den Zuschlag, da es die erforderlichen zusätzlichen 30 Arbeitsplätze (Bestand 195) bereits beinhaltete und die Option für eine Aufstockung des Gebäudes A am Hauptplatz offen hielt. Im Jahr 2013 gingen die Arbeiten mit dem Abbruch los. Schließlich befasste sich der Bau- und Vergabeausschuss mit drei Varianten zur Fassadengestaltung. Aufgabe der Architekten war es, der neuen Fassade ein zeitgerechtes Gesicht zu geben ohne die Vergangenheit außer Acht zu lassen. Die Bürger waren dazu aufgerufen im Rahmen eines Bürgerdialogs ihre Meinung zur Gestaltung kund zu tun. Die Vorstellungen gingen dabei weit auseinander. Im Ergebnis war man sich einig, dass die Fassade zum Standort am Hauptplatz passen muss, dass zusätzliche neue Varianten ausgeschlossen werden und dass eine zusätzliche vierte Etage für das Gebäude A verworfen wurde. Im Juli 2015 entschied sich der Bau- und Vergabeausschuss mit acht zu sieben Stimmen für eine Putzfassade. Zudem folgte ein Beschluss über die Gestaltung des Innenhofs. Es wird ein Veranstaltungsort mit einer festen Bühne sowie entsprechender Beleuchtungs- und Bewirtungsmöglichkeit für etwa 400 Besucherstühle geschaffen. Während der Dienststunden gibt es für sieben Fahrzeuge im Innenhof eine Parkmöglichkeit, wobei vier Elektrofahrzeuge gleichzeitig aufgeladen werden können.