Karlshuld - Schon mit 16 Jahren hat Josef Schinko gewusst, dass er Metallbauer werden und sich selbstständig machen will. Heuer feiert er mit seinem Betrieb Metallbau Schinko, den er 1993 vom Vater übernommen hat, das 40-jährige jubiläum.Als Josef Schinko senior am 1. Juni 1977 den Betrieb gründete, hieß der noch „Schlosserei Schinko“ und war in einem umgebauten Kuhstall an der Hauptstraße in Karlshuld untergebracht. Der erste Auftrag war ein Geländer in der Nachbarschaft, so erzählt es die bebilderte Chronik, die Margot Schinko Mann und Schwiegervater einmal zu Weihnachten geschenkt hat.
40 Jahre Metallbau Schinko
26.7.2017 09:00 Uhr
Neben Geländern, Vordächern, Terrassen- und Kellerüberdachungen baut die Firma Schinko auch Absturzsicherungen und vieles mehr
Geländer sind ein klassisches Produkt, das immer noch gefragt ist, aktuell liegen Kombinationen aus Edelstahl und beschichtetem Eisen, Glas oder Holz voll im Trend. Ein Renner sind derzeit Terrassenüberdachungen, ob festverglast oder mit Schiebewänden, teilweise auch mit sandgestrahlten Glaswänden als Sichtschutz. Natürlich werden sie individuell angepasst, was mitunter kompliziert sein kann. Solche Herausforderungen machen für Schinko den Reiz seines Berufs aus. „Konstruieren und Lösungen für die Wünsche unserer Kunden finden“, antwortet er spontan auf die Frage nach seiner Lieblingstätigkeit. Häufig werden solche Objekte gemeinsam mit Handwerkern anderer Fachrichtungen realisiert, mit dem Glaser beispielsweise. „Die größte Freude habe ich, wenn die Leute am Ende zufrieden sind“, sagte der 52-Jährige, der nicht nur für hohe Flexibilität, sondern auch für Termintreue, Sauberkeit und hohe Qualität steht. Dank dieser Eigenschaften ist der Betrieb, den der Vater einst nebenberuflich aufgebaut hat, sukzessive gewachsen. 1996 sind die Schinkos ins Gewerbegebiet umgesiedelt. Dort haben sie mit einer Halle begonnen, in der Werkstatt und Büro untergebracht waren, vier Jahre später wurde ein eigenes Bürogebäude mit Ausstellungsraum errichtet und der Betrieb kontinuierlich auf 4000 Quadratmeter Betriebsfläche vergrößert, davon 1000 Quadratmeter Werkhallenfläche. Neben Schinko arbeiten hier ein weiterer Meister – Sven Näder ist seit 1996 kontinuierlich im Betrieb – ein Geselle und drei Auszubildende. Bereits der Firmengründer hat von Beginn an regelmäßig ausgebildet, insgesamt waren es circa 45 Azubis.
Mit Alexander Schinko (16) steht die dritte Generation in den Startlöchern. Wie der Vater, der in Neuburg bei Robert Spieß gelernt hat, lässt sich auch der Junior in einem anderen Meisterbetrieb ausbilden. Die Entscheidung, ob er den Betrieb übernehmen wird, das wollen Margot und Josef Schinko dem Sohn überlassen. „Unternehmer sein, das hat man oder man hat es nicht“, meint Schinko. Tochter Theresa (13) ist noch zu jung für Berufspläne, hat aber wie der Bruder schon früh in die Werkstatt hineingeschnuppert.
Margot Schinko arbeitet seit 1997 im Betrieb. Die gelernte Versicherungsfachfrau verantwortet das Büro, ist sich aber auch sonst für keine Arbeit zu schade, fegt auch mal den Hof oder hilft in der Werkstatt mit, wenn Not am Mann ist. „Ich habe kein Problem damit, mir vom Azubi sagen zu lassen, was ich wie machen soll“, sagt sie. Gewandelt hat sich einiges in den vergangenen 40 Jahren. Während früher die Hauptarbeit auf der Baustelle erfolgte, wird heute dank genauen Aufmaßes und präziser 3-D-Zeichnungen das meiste in der Werkstatt vorgefertigt und nur noch vor Ort angepasst. Das riesige Zeichenbrett ersetzt heute der Computer, die Konstruktion mittels CAD hat einen großen Stellenwert. Neben Geländern, Vordächern, Terrassen- und Kellerüberdachungen baut Schinko auch Absturzsicherungen oder französische Balkone, Mülltonneneinhausungen, Carports und Stahlträger, letztere vornehmlich für die Industrie, für die er auch Wartungen übernimmt. (ahl)
