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Wenn sich der Gaudiwurm schlängelt|Auch die Besenbinder haben eine neue Präsidentin: Andrea Porschert bewahrt den MDA vor der Auflösung 

Wenn sich der Gaudiwurm schlängelt

16.02.2017

Meihern (mxs) Am kommenden Sonntag, 19. Februar, laden die Meiherner „Besenbinder“ zu ihrem Faschingsumzug. Der Gaudiwurm beginnt in Altmühlmünster und schlängelt sich nach Deising und Meihern. Der Faschingsverein MDA, der diese Veranstaltung organisiert, hat es wieder geschafft, den Umzug in der gewohnten Größe zu präsentieren: Etwa 30 Gruppen aus Meihern, Deising, Altmühlmünster und anderen umliegenden Ortschaften werden mit originellen Ideen am Umzug teilnehmen. Die Otterzhofener Bergmusikanten, die Blaskapelle Mühlbach und der Spielmannszug aus Bad Abbach sorgen für die musikalische Unterstützung und werden den Gruppen und den Zuschauern den „Marsch“ blasen. In Altmühlmünster treffen sich bereits am Vormittag alle Zugteilnehmer zur Aufstellung. Am Ortseingang von Altmühlmünster gibt es für die Zugteilnehmer Bonbons, die der Faschingsverein MDA spendiert. Der Faschingszug setzt sich um 13.30 Uhr in Altmühlmünster in Bewegung. Gegen 14 Uhr ist der Zug am Ortseingang von Deising. 

Besenbinder - Faschingsumzug 

16.02.2017 08:00 Uhr

Etwa 30 Gruppen ziehen wieder durch die Ortsteile Riedenburgs – Anschließend Auftritte und Feiern 

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Die Otterzhofener Bergmusikanten begleiten den Gaudiwurm von Altmühlmünster nach Deising und Meihern musikalisch. 
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Die Garde des MDA tritt nach dem Faschingszug auf. Fotos: Max Schels

Doch nach dem Faschingszug ist noch lange nicht Schluss, denn auf der Bühne in Meihern geht das Programm weiter. Die MDA-Präsidentin Andrea Porschert und ihr Hofstaat, zahlreiche Ehrengäste und Politprominenz freuen sich auf den Besenbinderumzug und werden die Mitwirkenden und zahlreichen Zuschauer begrüßen. Im Showteil treten das MDA-Prinzenpaar Kerstin I. und Johannes I., die MDA-Garde „MDA Youngstars“ sowie die Showtanzgruppen „Chimichangas“ aus Töging und „The Dance Emotion“ aus Pondorf auf. In den zahlreichen Gastwirtschaften und in den MDA-Schankbetrieben geht es anschließend weiter. Der Faschingsverein MDA und alle Besenbinder wünschen vergnügliche Stunden und rufen ein Dreifaches „Besenbinder-Reisigschinder“.

Meihern First, America Second

Auch die Besenbinder haben eine neue Präsidentin: Andrea Porschert bewahrt den MDA vor der Auflösung 

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So sehen die beiden Prinzenpaare und ein Teil der Vorstandschaft des Faschingsvereins MDA aus. Durch den Einsatz von Andrea Porschert (rechts), die sich als Präsidentin zur Verfügung stellte, konnte der Verein vor der drohenden Auflösung gerettet werden. Foto: Max Schels


Meihern (mxs) „Meihern First, Amerika Second.“ Bei dieser Aussage fragt man sich, was die ehemalige Gemeinde Meihern mit den Ortsteilen Deising, Altmühlmünster und Flügelsberg mit den Vereinigten Staaten von Amerika gemeinsam hat? Es ist ganz einfach. Beide haben einen neuen Präsidenten. Doch dann ist die Gemeinsamkeit schnell wieder vorbei, denn Meihern steht ja hauptsächlich im Fasching als Staat im Mittelpunkt. Außerdem haben die „Besenbinder“, wie die Dorfbewohner im nördlichen Altmühltal zwischen Riedenburg und Dietfurt genannt werden, eine Präsidentin gewählt, während die Einwohner jenseits des Atlantiks sich für einen männlichen Regenten entschieden haben. Die Meiherner Präsidentin heißt Andrea Porschert und bringt frischen Wind in die Faschingshochburg. Es war knapp, denn beinahe wäre der Verein MDA (Meihern, Deising, Altmühlmünster) aufgelöst worden, und damit der Fasching in der Versenkung verschwunden. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, bei den Neuwahlen im Oktober 2016 eine Vorstandschaft zu finden, war es Marco Scheiblecker aus St. Gregor zu verdanken, dass durch seinen kurzfristigen Einsatz als Vorsitzender des Faschingsvereins die drohende Auflösung verhindert wurde. Beim Faschingsanfang am 11.11.2016 kam dann die Überraschung: Andrea Porschert, gebürtige Zellerin und erst seit einigen Jahren wohnhaft in Meihern, übernahm die Führung des Vereins. Mit ihrem Vorgänger Georg Breitmoser und erfahrenen Vorstandsmitgliedern hat sie die nötigen Unterstützer gefunden, um den Gaudiwurm auch in diesem Jahr zu organisieren. Bleibt noch zu erwähnen, dass sie bereits vergangenes Jahr die Thronfolge als Prinzessin selbstlos rettete. Allerdings – um hier wieder Meihern mit Amerika zu vergleichen – werden in Meihern keine Mauern gebaut. Denn jeder, der Mitmachen oder Zuschauen möchte, ist herzlich willkommen – ganz nach dem Motto: „Besucher First, Meihern Second.“ 

Sicherheit steht an erster Stelle 


Meihern (mxs) Mit eigenen Ordnern und der Mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr mit ihrem Kommandanten Konrad Halbig aus Deising sowie Beamten der örtlichen Polizeidienststelle versuchen die Organisatoren, den Verkehr zu regeln. Zahlreiche Parkplätze in Meihern, Deising und Altmühlmünster stehen den Besuchern zur Verfügung. An den Seitenstreifen der Staats- und Ortsstraßen herrscht Parkverbot. Auch die Zufahrtstraßen von Flügelsberg/St. Gregor, Laubhof und Zell sind laut den Genehmigungsbehörden Fluchtwege – deshalb ist das Parken dort ebenfalls verboten.

Auch die Zugteilnehmer müssen einige Dinge beachten: Die Mitwirkenden werden gebeten, auf den übermäßigen Genuss von Alkohol zu verzichten. Seit zwei Jahren gibt es auch schon ein absolutes Glasflaschenverbot. Das Abgeben von Alkohol – insbesondere das Auswerfen von kleinen Spirituosen-Flaschen – an die Zuschauer ist untersagt. Für alle Fahrzeugführer gilt die Straßenverkehrsordnung. Es dürfen nur angemeldete Gruppen mitfahren. Außerdem sollen keine Gegenstände von den Wägen geworfen werden. Lautsprecherboxen auf den Motivwagen müssen während des Umzuges nach innen gedreht und gesichert werden.

Die Zuschauer dürfen einen farbenprächtigen und originellen Faschingszug erwarten. Besonders für die Kinder lohnt es sich, denn sie können mit Hilfe der Eltern oder Großeltern die zahlreichen Süßigkeiten sammeln, die die teilnehmenden Gruppen unter der wartenden Menge verteilen. 

Reisigschinder 


Als Zepter schwingen die königlichen Hoheiten in Meihern einen Besen. Die meisten Besucher kennen den Faschingsruf in Meihern. Er heißt: „Besenbinder-Reisigschinder“ und erinnert an das alte Handwerk der Altmühltaler, die im Winter mit Besenflechten ihr karges Einkommen aufgebessert haben. Mit diesen Reisigbesen gingen sie bei den großen Bauern in der Umgebung hausieren. Da die Schiffe auf dem damaligen „Ludwig-Kanal“ auf ihrem Rückweg nach Nürnberg mit den Pferden gezogen wurden und viele Männer beim Kanal beschäftigt waren, nahmen sie die Besen im Sommer mit nach Nürnberg, um sie dort in Münzen umzutauschen. mxs