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Gelungene Dachsanierung|Herbstgespräche der Energieberatungsagentur im Landkreis Roth

Gelungene Dachsanierung

11.11.2016

Von Roland NachtmannBei älteren Häusern stehen die Bewohner oft vor der Herausforderung, wie sie ihr Heim richtig dämmen. In so einem Fall können sich Hausbesitzer an die Berater der ENA-Roth wenden. So war das auch bei einem Zweifamilienhaus, Baujahr 1966, das im Erdgeschoss vom Hauseigentümer selbst bewohnt wird und in dessen Dachgeschoss der Sohn mit seiner Partnerin lebt.In den 80er Jahren wurde das Dachgeschoss erstmals zur Wohnraumerweiterung für die damals beiden Kinder der Familie ausgebaut. Entsprechend dem Baujahr des Gebäudes war im Dach keine Unterspannbahn unter den Dachziegeln vorhanden. Aus diesem Grund wurde beim erstmaligen Dachausbau eine vier Zentimeter starke Hinterlüftungsebene zwischen der Dämmung und der Dachlattung eingehalten. So sollte eventuell auftretende Feuchte, etwa durch Flugschnee oder Tauwasser, trocknen können.Bei den vorhandenen Dachbalken (Sparren) mit der Stärke von 14 Zentimetern wurde in den 80er Jahren eine Faserdämmung aus Glaswolle mit einer Stärke von acht Zentimetern mit Aluminiumkaschierung eingebaut. Der Innenausbau erfolgte mit einer Verkleidung aus Nut- und Federbrettern.Dieser Aufbau brachte aber keine ausreichende Luftdichtigkeit, einen aus heutiger Sicht unzureichenden Wärmschutz für die Heizperiode und nur einen geringen Hitzeschutz im Sommer. Durch die fehlende Luftdichtigkeit war die Wirkung der Dämmung äußerst gering. Eine Sanierung nach 30 Jahren damit erforderlich.Um keine Fehler bei der geplanten Sanierung zu machen, hat sich die Familie zunächst entschieden, sich eingehend und unabhängig beraten zu lassen. Die Wahl fiel hierbei auf die ENA-Roth, die unabhängige Energieberatungssagentur des Landkreises Roth. Der Energieberater der ENA, Roland Nachtmann, hat zunächst die vorhandene Baukonstruktion detailliert aufgenommen, den energetischen Ist-Zustand berechnet sowie mehrere Sanierungsvarianten erarbeitet. Anschließend wurden der Familie die verschiedenen Sanierungsvarianten und deren energetische Effekte sowie das in Betracht kommende Förderprogramm „Energieeffizient Sanieren“ der KfW Förderbank vorgestellt.Nach eingehender Diskussion und Beratung durch die ENA entschied sich die Familie, mehr zu tun als der Gesetzgeber in der Energiesparverordnung forderte. Unter anderem bevorzugte sie ein innovatives Sanierungsverfahren mit Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen.

Herbstgespräche der Energieberatungsagentur im Landkreis Roth

11.11.2016 14:00 Uhr

Ein Erfahrungsbericht aus der Tätigkeit der Energieberatungsagentur des Landkreises Roth

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Sanierung erforderlich: Über ein schlecht gedämmtes Dach entweicht im Winter kostbare Wärme, im Sommer heizt sich das Dachgeschoss stark auf. Erst mit der passenden Dämmung herrscht das ganze Jahr über ein angenehmes Klima in den Räumen. Zudem spart man erheblich an Heizkosten. Fotos: ENA
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Als erster Schritt entfernten die Mitarbeiter der mit den Arbeiten beauftragten Rother Fachfirma die alten vorhandenen Dämmstoffe und entsorgten diese sach- und fachgerecht. Auch die vorhandenen Dachziegel und die Dachlattung sowie die innere Verkleidung verschwanden.

Das Ziel der Arbeiten war ein behagliches Wohnraumklima im Winter und im Sommer ein guter Schutz vor Hitze. Dafür wählte man Dämmstoffe aus Zellulose und Holzfaser. Auf die vorhandenen Dachbalken brachten die Handwerker zusätzliche Holzsparren auf, so wurden sie von 14 Zentimeter auf 26 Zentimeter aufgedoppelt. Der Hintergrund für diese Maßnahme ist einfach: So war es möglich, die notwendige Dämmstoffdicke zwischen den Dachbalken zu realisieren.

Auf der Witterung zugewandten Seite der Dachsparren wurden luftdurchlässige Unterdeckplatten aus Holzfaserdämmstoff mit einer Stärke von 60 Millimetern verlegt und verschraubt. Diese Holzfaserplatten vereinen viele positive Eigenschaften in sich. Erstens bieten sie eine zusätzliche Wärmedämmung über die gesamte Fläche und mindern die „Wärmebrücken“ Holzbalken. Dazu kommt ein sehr guter sommerlicher Hitzeschutz durch hohe Wärmespeicherkapazität und eine Wasserundurchlässigkeit – als Ersatz für die Unterdachfolie. Noch ein Vorteil der Holzfaserplatten ist Ihre Diffusionsoffenheit: So kann gegebenenfalls anfallende Feuchtigkeit in der Konstruktion nach außen relativ gut entweichen.

Im Innenraum wurde auf die Dachsparren 15 Millimeter starke OSB-Platten angebracht, um den Zwischenraum zwischen den Dachbalken abzuschließen und um die notwendige Luftdichtigkeit herzustellen.

Die Einblasöffnungen wurden mit Spezial-Klebefolien verschlossen und die Innenseite mit Gipskartonplatten verkleidet und verputzt. Mit dem Einbringen der Zellulosedämmung in 260 Millimetern Dicke und den 60 Millimeter dicken Holzfaserdämmplatten konnten die technischen Mindestanforderungen der KfW von einem U-Wert von 0,14 (W/m²K) erfüllt werden.

Beobachtungen in den ersten Jahren nach der Dachsanierung bestätigten die Prognosen. Im Sommer konnte die Wärme von außen nicht mehr zur Überhitzung der Dachwohnung führen und im Winter war es genau anders herum. Die Wärme konnte nicht mehr so stark aus der Dachwohnung nach außen entweichen.

Der Sohn des Hauseigentümers bringt es auf den Punkt: „Seit dieser Sanierungsmaßnahme ist es im Sommer wie im Winter behaglich in unserer Wohnung. Wir konnten durch die Dach-Sanierungsmaßnahme den Heizenergieverbrauch für das gesamte Gebäude um circa 30 Prozent senken.“

Auch die damit verbundene Sanierung der Gaube, Gaubenfenster und der Dachfenster leistet einen Beitrag zur Komfortverbesserung und einer Verringerung der Energiekosten. Und nicht nur das. Die gelungene Dachsanierung trägt damit auch zum Klimaschutz durch Verminderung der Treibhausgasemissionen bei.

Für die Finanzierung des Vorhabens wurde ein günstiger Kredit der KfW-Förderbank vor Beginn des Bauvorhabens beantragt. Zu beachten war hierbei, dass der Antrag unbedingt vor Baubeginn gestellt werden muss, da sonst unter Umständen der Anspruch auf Förderung verfällt.