Angebot will Schüler aller Schularten ansprechen

Unter einem neuen Konzept, mit dem Schülerinnen und Schüler aller Schularten angesprochen werden sollen, präsentieren sich beim Berufsfindungstag 47 Betriebe aus Industrie, Handel, Handwerk und dem Dienstleistungsgewerbe und stellen über 120 Ausbildungsberufe vor. Die Veranstaltung bietet die einmalige Gelegenheit, sich über verschiedene Berufe zu informieren, erste Kontakte zu Unternehmen in der Region zu knüpfen und den richtigen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz zu finden. Ein interessantes Rahmenprogramm mit kostenlosem Bewerbungsmappencheck sowie umfangreichen Informationen rund um den Berufseinstieg und jede Menge Bewerbungstipps runden das Angebotsspektrum ab. In Zusammenhang mit den bisherigen Erfahrungen und mit einem Blick auf die weitere Entwicklung in der Zukunft beantwortet Kathrin Haimer, Prokuristin und Leiterin Personal der Haimer GmbH, einige Fragen. „Das Handwerk und die vielen mittelständischen Betriebe sind die Hauptträger der bayerischen Wirtschaft.“ Kathrin HaimerIn diesem Jahr findet der Berufsinformationstag bereits zum zehnten Mal statt. Wie ist die Idee für eine solche Veranstaltung überhaupt entstanden? Kathrin Haimer: Die Idee für den Berufsinformationstag ist vor etwa 11 Jahren entstanden, als mein Vater beim Rotary Club Schrobenhausen-Aichach in den Ausschuss des Berufsdienstes berufen wurde. Die Berufsdienstaufgaben umfassen ein sehr vielfältiges Spektrum, wovon eine unter anderem die Berufsinformation und die Unterstützung bei der Arbeitsplatzsuche ist. Haimer: Einen Berufsinformationstag zu veranstalten, bei dem Schülerinnen und Schülern die einzigartige Möglichkeit geboten wird, sich über viele verschiedene Berufe zu informieren, war daher die logische Konsequenz dieser Aufgabe gerecht zu werden. Im Jahr 2007 fand der erste Berufsfindungstag in Aichach statt, ein Jahr später folgte dann der Berufsfindungstag in Schrobenhausen. Wie hat sich die Veranstaltung in den zurückliegenden Jahren entwickelt? Haimer: Bei der allerersten Veranstaltung in Schrobenhausen im Jahr 2008, die damals von Herrn Dr. Reiter (Gemeinschaftspraxis Dres. med. dent. Hartmann & Reiter) im Rahmen des Berufsdienstes mit initiiert wurde, musste bei den Ausstellern wirklich viel „Überzeugungsarbeit“ geleistet werden sich an der Veranstaltung zu beteiligen. Damals gab es genug Bewerber und fast kein Ausbildungsplatz blieb unbesetzt. Im Laufe der Jahre haben offenbar immer mehr Ausbildungsbetriebe gespürt, dass auch sie um die Azubis werben müssen, da das Angebot an Lehrstellen groß und der Markt umkämpft ist. Dementsprechend wurden mehr und mehr Betriebe auf die Berufsinformationsmesse aufmerksam, die in den vergangenen Jahren von H. Königbauer (Südstärke) in Zusammenarbeit mit der Michael Sommer Mittelschule in Schrobenhausen organisiert wurde. Dieses Jahr dürfen wir 47 Aussteller in der „Alten Schweißerei“ der Bauer AG begrüßen, die insgesamt 121 Ausbildungsberufe vorstellen. Aber auch auf Schülerseite ist die Veranstaltung von Mal zu Mal populärer geworden, da sie die einzigartige Möglichkeit bietet, sich an einem Ort über viele verschiedene Berufe aus erster Hand zu informieren. Gibt es in diesem Jahr beim Berufsinformationstag Neuerungen? Haimer: Beim diesjährigen Berufsinformationstag in Schrobenhausen gibt es eine ganze Reihe von Neuerungen. Zum einen wurde das Konzept der Veranstaltung erweitert. Richtete sich der Berufsinformationstag bisher in erster Linie an die Schüler der Michael-Sommer- Mittelschule, so sollen mit der kommenden Veranstaltung am 8. Oktober Schüler aller Schularten angesprochen werden, von der Mittelschule, der Realschule bis hin zum Gymnasium oder Fachoberschule. Des Weiteren sollen bei der diesjährigen Veranstaltung mehr die Ausbildungsberufe selbst, als die ausstellenden Unternehmen im Fokus stehen. Neu ist außerdem, dass die Organisation des Berufsinformationstages in Schrobenhausen erstmals von der Haimer GmbH in Zusammenarbeit mit dem Rotary Club Schrobenhausen-Aichach durchgeführt wird. Um die Schüler besser auf den in den Unternehmen aktuell bereits laufenden Bewerbungsprozess vorzubereiten und frühzeitiger über das Ausbildungsangebot zu informieren, wird der Berufsinformationstag künftig bereits im Herbst, anstatt wie bisher im Frühjahr eines Jahres stattfinden. Besonders erfreulich ist, dass wir dieses Jahr einige neue Ausbildungsbetriebe für die Veranstaltung gewinnen konnten. Dadurch ist das Ausbildungsangebot im Vergleich zum Vorjahr noch umfangreicher geworden. Zudem werden wir wieder ein Bewerbungsmappencheck und ein Bewerberforum auf der Veranstaltung einrichten.„Einzigartige Möglichkeit, sich an einem Ort über viele verschiedene Berufe aus erster Hand zu informieren.“ Kathrin Haimer Die Situation auf dem Ausbildungsmarkt hat sich längst umgekehrt. Mittlerweile suchen viele Unternehmen händeringend nach Auszubildenden, der Fachkräftemangel ist in aller Munde. Wie wird sich das aus Ihrer Sicht in Zukunft entwickeln? Haimer: Diese Situation wird sich wohl noch weiter verschärfen, da für junge Menschen ein Ausbildungsberuf zunehmend uninteressant erscheint. Zentrale Aufgabe für uns Unternehmen wird es daher sein, die Ausbildungsberufe bei jungen Menschen wieder interessanter zu machen und aufzuzeigen, welche Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten auch ohne ein Studium möglich sind. Wir sind auf diese Ausbildungsberufe und Berufsfelder in hohem Maße angewiesen. Das Handwerk und die vielen mittelständischen Betriebe sind die Hauptträger der bayerischen Wirtschaft. Bekommen Sie eigentlichen Rückmeldungen von Firmen und Lehrlingen, die sich beim Berufsinformationstag gefunden haben? Haimer: Immer wieder erhalten wir Rückmeldung von Azubis oder Ausbildungsbetrieben, die sich auf dem Berufsinformationstag kennengelernt haben und daraus ein Praktikumsplatz oder Ausbildungsvertrag resultierte. Für uns, also die Haimer GmbH ist eine solche Berufsinformationsmesse eine sehr erfolgreiche Plattform, da wir auf den vergangenen Berufsinformationstagen viele interessante Bewerber kennengelernt haben.