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Projekt Wohlfühloase|Planen Bauen Wohnen

Projekt Wohlfühloase

23.09.2016

Das ganze Jahr über im Grünen frühstücken, den Mittagsschlaf in der eigenen Wohlfühloase machen oder am Abend das Gläschen Wein mit Blick auf die Natur genießen – all das kann in einem Wintergarten Wirklichkeit werden. „Damit dieser Traum aber nicht wie eine Seifenblase zerplatzt, sollten beim Planen und Bauen des Wintergartens einige Regeln beachtet werden“, empfiehlt Diplom-Ingenieur Franz Wurm, vereidigter Sachverständiger und Vorsitzender des Wintergarten- Fachverbandes. Erster Schritt Baubehörde: Jeder Wintergarten muss genehmigt werden. Allerdings sind die Regeln in den jeweiligen Landesbauordnungen sehr unterschiedlich festgelegt. Grundsätzlich gilt: Der Bauantrag muss von einem zugelassenen Entwurfsverfasser eingereicht werden. Dazu zählen Architekten, Bauingenieure und Wintergartenbauer mit einer Planvorlageberechtigung. Näheres zu den vor Ort geltenden Bestimmungen erfährt man bei der Gemeinde- oder Stadtverwaltung. Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen außerdem Regeln zur Energiebilanz im Wintergarten eingehalten werden. Die dazu nötigen Berechnungen für unter anderem Wärmeschutz, Luftwechselrate, erforderliche Beschattungsmaßnahmen sowie Planung der Anschlussfugen können nur vom Fachmann erstellt werden. Planung ist das A und O: Liegt die Baugenehmigung vor, kann mit dem Bau begonnen werden. Aber hier gilt: Erst eine sorgfältige Vorbereitung garantiert, dass der Wintergarten später auch den eigenen Wünschen entspricht. Zunächst sollte man sich über die Größe und den Standort im Klaren sein. Die Grundfläche des Wintergartens sollte nicht kleiner als 15 Quadratmeter sein, damit genug Platz für Sitzgelegenheiten, Pflanzen und Durchgangswege bleibt. „Hilfreich bei der Entscheidung ist es, wenn man bereits weiß, wie der Wintergarten eingerichtet werden soll“, erklärt Franz Wurm. „Je nachdem, wie der Bauherr das Glashaus nutzen möchte, bietet sich ein bestimmter Standort besonders an.“Ideale Materialien: Hochwertiges Isolierglas, Stahl, Kunststoff, Aluminium oder Holz – welches Material eignet sich am besten? Wichtigstes Kriterium bei der Materialauswahl ist die optimale Wärmedämmung. „Eine Holz-Aluminium-Konstruktion vereint alle Vorzüge auf sich“, sagt Franz Wurm. „Dabei trägt das Holz die komplexe Glaskonstruktion, nach außen ist es vollständig mit Aluminium verkleidet.“ Die Vorteile liegen in der Kombination der beiden Baustoffe: Neben einer idealen Wärmedämmung ist Holz sehr tragfähig und einfach in der Verarbeitung. Außerdem schafft es im Inneren ein heimeliges und gemütliches Ambiente und schützt am besten vor Lärm. Gleichzeitig erhöht die Aludeckschale, die farblich in vielen Varianten und mittlerweile auch im Holzdekor gestaltet werden kann, die Lebensdauer des Wintergartens. Auch der Schutzanstrich des Außenbereichs, der bei einem reinen Holz-Wintergarten nötig ist, entfällt bei einer Holz-Alu-Konstruktion. Bei der Glas-Auswahl ist auch einiges zu beachten, denn Glas ist nicht gleich Glas. Laut Energieeinsparverordnung muss die Verglasung aus hoch wärmedämmendem Zweischeiben-Wärmeschutz-Isolierglas bestehen. Zusätzlich muss das Dach mit einem bruchsicheren Verbundglas gedeckt sein. Auf den Einsatz von Verglasungen mit sogenannter warmer Kante sollte großer Wert gelegt werden. Belüftung und Beschattung: Damit der Wintergarten nicht bei der ersten längeren Sonneneinstrahlung zum Treibhaus wird, ist sowohl eine professionelle Lüftung als auch eine Beschattung notwendig. Ohne ein funktionierendes System kann es schnell heiß werden, verbrauchte Luft wird nicht ausgetauscht und durch die Pflanzen bildet sich Schwitz- und Tauwasser. Ein effektiver Luftaustausch wird über Zuluftöffnungen am tiefsten Punkt und Abluftöffnungen am höchsten Punkt des Glashauses erzeugt. „Besonders geeignet, um intensive Sonneneinstrahlung abzuwehren, sind auf dem Dach angebrachte Markisen“, erklärt Franz Wurm. „Sie reflektieren das Licht, bevor es ins Innere gelangt.“ Innen angebrachte Rollos oder auch schattenspendende Pflanzen sind weniger effizient. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich der häufig zu geringe und nicht hinterlüftete Zwischenraum zwischen Rollo und Glas so erhitzt, dass das Glas zerspringt. Bei Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass die Blattoberfläche nicht durch zu große Hitze geschädigt wird. Halbtransparente Sonnenschutzeinrichtungen mit Verstellmöglichkeiten bieten hier die optimale Unterstützung. oh/DKWeitere Informationen gibt es im Internet unter

Planen Bauen Wohnen

23.09.2016 09:00 Uhr

Das muss bei der Planung und beim Bau eines Wintergartens beachtet werden

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Im Wintergarten kann man witterungsgeschützt der Natur nahe sein – wichtig ist aber ein guter Sonnenschutz, sonst kann es in dem Glasanbau zu heiß werden. Foto: VFF/Schüco

Gegen die Kälte 

Fenster vor dem Winter überprüfen

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Ob die Fenster dicht sind, kann man ganz einfach mit einer Kerze testen. Flackert sie in Fensternähe, sollte man die Fenster überprüfen. Foto: Warnecke/dpa

Winterzeit ist Fensterzeit: Die sollten in ordnungsgemäßem Zustand sein, denn sobald die Temperaturen sinken, ist jedes Fenster ein mögliches Einfallstor für die Kälte. Im Raum ist unangenehme Zugluft zu spüren? Dann schließen höchstwahrscheinlich die Fenster nicht richtig, und kostbare Wärme kann ungehindert entweichen. Darauf weist der Bundesverband ProHolzfenster (BPH) hin.

Wer also seine Heizkosten im Griff behalten will, sollte jetzt folgendes prüfen: Ist die Dichtung noch in Ordnung? Ist der Anpressdruck zwischen Flügel und Rahmen noch ausreichend? Sind die Beschläge voll funktionsfähig? Zusätzlich sollte der Besitzer auch gleich den Sicherheits- und Einbruchschutz überprüfen.

Es empfiehlt sich, grundsätzlich einen Fachmann (Fensterbauer beziehungsweise Tischler oder Schreiner für eine fachgerechte Beratung hinzuzuziehen und gegebenenfalls mit der Wartung zu beauftragen.

Stammen die Fenster aus der Zeit vor 1995, so ist man mit dem kompletten Fenstertausch am besten beraten. „Mittelfristig ist das die kostengünstigste Lösung“, sagt Eduard Appelhans vom BPH. „Denn Fenster, die vor dieser Zeit eingebaut wurden, haben in der Regel keine Wärmeschutzverglasung und heizen buchstäblich die Energie zum Fenster hinaus.“ Bis zu 25 Prozent der Wärmeverluste im Haus können auf das Konto von veralteten Fenstern gehen. Erst seit Mitte der 1990er-Jahre sind die sogenannten Wärmedämmfenster auf dem Markt. Zwischen den beschichteten Zweifach- oder Dreifachverglasungen sorgt eine Edelgasschicht für besonders gute Dämmwirkung.

Das Einsparpotenzial neuer Fenster ist enorm: Moderne Wärmeschutzfenster mit Zweifach-, besser noch Dreifachverglasung lassen im Vergleich zur Einfachverglasung bis zu 75 Prozent weniger Wärme nach draußen entweichen. Für die bessere Dämmwirkung sorgt aber nicht nur die Wärmeschutzverglasung. Auch Rahmenmaterial, Beschläge und fachgerechte Montage spielen eine wichtige Rolle. „Holz besitzt von Natur aus die besten Dämmeigenschaften“, so Appelhans. „Moderne Fensterrahmen aus Holz oder Holz-Aluminium erreichen einen U-Wert von 0,8 und weniger.“ Je geringer dieser U-Wert, desto besser die Dämmeigenschaft. Die Zeit für den Fenstertausch ist günstig: Der Staat fördert den Einbau neuer Wärmedämmfenster auch als Einzelmaßnahme.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt zinsgünstige Kredite oder einen Zuschuss von zehn Prozent der Sanierungskosten, maximal jedoch 5000 Euro pro Wohneinheit. Noch mehr Zuschüsse gibt es bei gleichzeitigem Einbau einer Lüftungsanlage. oh/DK

Weitere Informationen und ein Fachbetriebsverzeichnis gibt es unter: