Gemütlich – mit diesem Begriff lassen sich Holzhäuser gut beschreiben. Ihren Bewohnern bieten sie eine wohnliche Atmosphäre, die zum Wohlfühlen einlädt. Auch ökologisch können sie überzeugen, sind sie doch aus einem nachhaltigen Baustoff gemacht. Viele Bauunternehmen verwenden in ihrer Produktion heimisches Holz, das aus kontrolliertem Anbau stammt. Rund 30 Kubikmeter davon benötigen die Hersteller für ein durchschnittliches Holzhaus mit einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern. Das entspricht dem verwendbaren Konstruktionsholz von zehn Fichten. Diese Menge wiederum wächst hierzulande statistisch gesehen in gerade einmal 23 Sekunden nach.
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23. 09.2016 09:00 Uhr
Der Werkstoff Holz bietet zahlreiche Vorteile
Ein weiterer Vorteil eines Holzhauses ist die im Vergleich zum Massivhaus geringere Wandstärke. Bewohner eines Holzhauses gewinnen so bis zu zehn Prozent mehr Nutz- und Wohnfläche. Obwohl die Wände teils dünner sind als bei Massivhäusern, bieten Holzhäuser dennoch einen vergleichbaren Schall- und Wärmeschutz. Voraussetzung ist, dass sie nach heute gültigen Standards gebaut werden.
Für Holzhäuser gibt es unterschiedliche Konstruktionsweisen. Eine der ältesten ist das Blockhaus aus massiven Holzbohlen. Auch schon ziemlich alt ist die Holzskelett- oder Holzständerbauweise. Man kennt sie vor allem vom Fachwerkhaus. Aus diesen alten Konstruktionstechniken hat man im Laufe der Zeit moderne Bauweisen entwickelt. Noch heute besteht, wie beim traditionellen Holzfachwerk, die Tragkonstruktion aus einem Holzgerüst. Die einzelnen Fächer werden aber nicht mehr unbedingt mit Lehm gefüllt – was übrigens immer noch möglich ist. Bevorzugt werden heutzutage moderne Dämmstoffe verwendet.
Die gebräuchlichste Technik ist allerdings der Holzrahmenbau. Das Grundprinzip des Wandaufbaus ist eine mit Holzwerkstoffen, zum Beispiel OSB-Platten oder Furniersperrholz, oder Gipsplatten bekleidete Holzständerkonstruktion. Die Zwischenräume werden mit Dämmmaterial ausgefüllt. Wenn die Wand- und Deckentafeln bereits im Werk von beiden Seiten beplankt werden, spricht man auch von Holztafelbau.
Mit den vorgefertigten Wandelementen ist ein Holzhaus als Fertighaus schnell aufgebaut. Etwa innerhalb einer Woche ist es meist regendicht. Weil die Dämmung direkt in die Wand integriert werden kann, erreichen Holzfertighäuser sehr gute Dämmwerte bis hin zum Passivhausstandard, was für viele Bauherren angesichts der neuen Energieeinsparverordnung durchaus eine Rolle spielt. Auch ökologische Dämmstoffe wie Zellulose oder Holzfaser können verwendet werden, was die Nachhaltigkeit dieser Häuser noch unterstreicht. Was die Fassade angeht, kann man sie ganz individuell gestalten: etwa mit Holzelementen, aber auch komplett verputzt oder mit Klinkerriemchen. Das Holzhaus sieht man dem Fertighaus von außen also nicht unbedingt an. Wie beim Massivbau hängen die Preise auch beim Holzhaus davon ab, welche Ausstattung sich die Bauherren wünschen. Sie können zwischen verschiedenen Bauarten wählen: Ein Ausbauhaus zum Beispiel wird in Form eines unvollständigen Rohbaus geliefert. Den Innenausbau nimmt der Hausbesitzer selbst vor. Durch die Eigenleistung des Bauherrn sind Ausbauhäuser natürlich günstiger zu haben als schlüsselfertige Häuser. Bei einem schlüsselfertigen Angebot sollten Bauherren die Leistungsbeschreibung genau studieren. Die Angebote können teils erheblich voneinander abweichen, was sich wiederum in den anfallenden Kosten bemerkbar macht. DK
Genau rechnen
Wer einen Bau-Zuschuss bei der Kommune oder beim Staat beantragen will, sollte genau auf die Voraussetzungen dafür achten. Gerade bei staatlichen Zuschüssen übersteigen die Anforderungen häufig die gesetzlichen Vorschriften. Mit der Folge: Der Bauherr muss dann etwa beim Thema Energieeffizienz mehr investieren. Darauf macht der Verband Privater Bauherren aufmerksam. Bauherren sollten also genau kalkulieren, ob sich der Zuschuss für sie lohnt – also die Mehrkosten beispielsweise für eine bessere Dämmung oder energieeffiziente Heizung und die Einnahmen durch den Zuschuss gegenüberstellen. Denn teilweise sei es günstiger, die Standardversion zu wählen und auf die Zuschüsse zu verzichten. dpa
Grau mit Pudertönen
Graue Wandfarbe ist derzeit in Mode. Sie lässt allerdings einen Raum unter Umständen kühl wirken. Abmildern kann man das, indem einzelne Bereiche des Zimmers wie Nischen in verschiedenen Nuancen gestrichen werden. Pudertöne wie Rosé und hautfarbene Töne wie Nude lassen das Grau wärmer und weicher wirken, finden die Experten der Zeitschrift „Living at home“ (Ausgabe Oktober 2016). Zu warmen Grautönen passt auch leuchtendes Orange gut, das zum Beispiel die Rückwand eines Regals an der grauen Wand verzieren kann. So muss man mit dem intensiv leuchtenden Orange keine große Fläche streichen. Die Alternative ist ein Querstreifen in Orange. dpa