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Plastik aus Reststoff statt aus Erdöl|Verantwortung für Natur und Umwelt

Plastik aus Reststoff statt aus Erdöl

13.04.2017

Forscher aus Bayern wollen biologisch abbaubaren Kunststoff aus Kleie herstellen. Unter Kleie versteht man Rückstände, die bei der Getreideverarbeitung anfallen. „Das Bio-Plastik, das wir produzieren, wird innerhalb von zwei bis drei Wochen auch in der Umwelt abgebaut und endet damit erst gar nicht im Meer“, sagte Thomas Brück von der Technischen Universität (TU) München. Die Wissenschaftler der TU und der Universität Bayreuth stellten erste Forschungsergebnisse vor. Der neue Kunststoff soll auch eine Alternative zu Plastik aus Erdöl schaffen.Mehrere hunderttausend Tonnen Kleie fielen allein in Bayern jedes Jahr als Reststoff an, sagte Brück. Da Kleie kaum verkauft werden könne, werde sie aktuell von der Mühle verbrannt. Das Forscher-Team versuche, den Reststoff möglichst gewinnbringend weiterzuverwenden.Auf Basis von Polyhydroxybuttersäure (PHB) sollen flexible Kunststoffe entstehen, die für viele verschiedene Anwendungen genutzt werden können. In den nächsten fünf Jahren solle es die ersten Produkte damit geben, sagte Brück. Bereits jetzt werde ein Staubsauger- Deckel hergestellt, der aus einem Gemisch von PHB und Polypropylen- Carbonat bestehe. Bisher gebe es außer PHB nur wenige andere Bio- Kunststoffe, die schon technisch eingesetzt werden. In Italien etwa werde für Plastiktüten Caprolactam aus Stärke genutzt, das auch biologisch abbaubar sei. Bio-Kunststoffe haben in den vergangenen zehn Jahren stark zugelegt und zeigen weiter hohe Wachstumsraten. Dennoch machen sie von den mehr als 300 Millionen Tonnen Kunststoff, die weltweit pro Jahr produziert werden, nur etwa 1,5 bis 2 Prozent aus. Sie werden unter anderem aus Mais, Kartoffeln, Rüben oder Zuckerrohr hergestellt.Das Umweltbundesamt ist beim Thema Bio-Kunststoffe eher zurückhaltend. Da es aufgrund der geringen Mengen bisher keine Entsorgungssysteme gibt, seien Bio-Kunststoffe in der Ökobilanz bisher nicht besser als normale Kunststoffe, sagte eine Sprecherin. Andrea Siebert-Raths, stellvertretende Leiterin des Instituts für Biokunststoffe in Hannover, hält es für wichtig, einen Kunststoff so oft wie möglich wiederzuverwenden. dpa

Verantwortung für Natur und Umwelt

13.4.2017  08:00 Uhr

Aus Kleie wollen Forscher in absehbarer Zeit einen biologisch abbaubaren Kunststoff herstellen

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Aus Kleie sollen in Zukunft flexible Kunststoffe entstehen. Foto: Jan Woitas/dpa

Nachhaltiger Transport

Der europäische Dachverband der Binnenschifffahrt EBU hat das im Rahmen des Weltklimagipfels erzielte Klimaschutzabkommen ausdrücklich begrüßt und Bereitschaft zugesichert, zur Erreichung des Ziels, der Begrenzung der globalen Erderwärmung auf unter zwei Grad, beizutragen. Die EBU verweist auf die großen Verlagerungspotenziale auf den nachhaltigen Verkehrsträger Binnenschiff, der mit seiner vorbildlichen CO2-Bilanz und Innovationen wie schwefelfreiem Kraftstoff und LNG schon heute umweltfreundlichen Gütertransport ermöglicht. Nicht nur auf den traditionellen langen Strecken, sondern auch auf kurzen Distanzen gebe es genügend freie Kapazitäten, um deutlich mehr Beförderung von Fracht und Passagieren auf den Binnenwasserstraßen zu realisieren. Der Klimagipfel habe bewiesen, dass es an der Zeit sei, nun die richtigen Entscheidungen zu treffen und auf nachhaltige Transportlösungen zu setzen, betonte EBU-Präsident Didier Leandri. EBU