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Mehr als 1200 Stunden|PROGRAMM

Mehr als 1200 Stunden

13.04.2017

Zum damaligen Zeitpunkt stand allerdings noch das ehemalige Wohnhaus des Braumeisters der Brauerei Stark auf dem Grundstück. Nach der Versteigerung des verbliebenen Inventars im Oktober 2014 wurde Ende März 2015 das Braumeisterhaus abgerissen. Im Oktober haben die eigentlichen Bauarbeiten mit dem Ausbaggern der Baugrube für das rund 330 Quadratmeter umfassende Gebäude begonnen.

Neubau Pfarrheim Schamhaupten - Einweihung am Ostermontag, 17. April 

13.04.2017 08:00 Uhr

Ehrenamtliche Helfer arbeiten an dem 330 Quadratmeter großen Gebäude mit – Viel Glas sorgt im Erdgeschoss für Helligkeit

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Im langersehnten neuen Pfarrheim direkt gegenüber der Kirche ist nun genug Platz: So gibt es Gruppenräume, eine Küche, Toiletten, einen Abstell- und einen Technikraum sowie ein Stuhllager. Fotos: Martin Danhauser

Schamhaupten (mdh) In der Pfarrei Schamhaupten war schon vorlängerem der Wunsch nach einem neuen Pfarrheim laut geworden, das auch den kirchlichen Vereinen offen steht. Der Pfarrhof mit Gruppenraum an der Bergstraße liegt ungünstig, weil er zu weit vom Gotteshaus entfernt und sanierungsbedürftig ist, beklagten die Verantwortlichen. Aber die Pfarrei, zu der die Filialen Sandersdorf, Schafshill und Thannhausen gehören, hatte bereits vor ein paar Jahren ein Grundstück mit rund 1000 Quadratmetern an der Augustinerstraße gegenüber der Kirche gekauft. Der Standort für das neue Pfarrheim war gefunden.

Kirchenpfleger Ludwig Sieber hat gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern rund 1200 Stunden am neuen Pfarrheim gearbeitet. In diesem Jahr wird schließlich noch die Außenanlage fertiggestaltet. Die 30 beziehungsweise 120 Quadratmeter großen Gruppenräume sind in dem einstöckigen Bau, der rund 15 auf 23 Meter groß ist, untergebracht. Neben dem 18 Quadratmeter großen Pfarrbüro gibt es Toiletten, eine kleine Küche, einen Abstellraum und ein Stuhllager. Da in der Pfarrei Schamhaupten derzeit 1060 Katholiken leben, sind die Größen der Gruppenräume sowie der übrigen Räume genau von der Diözese vorgegeben. Während die Gruppenräume bis unter das Dach reichen, ist über den kleineren Räumen ein Speicher, der über eine Außentreppe erreichbar ist. Diese musste aber, wegen eines denkmalgeschützten Gebäudes in der Nachbarschaft, von einer Wand verdeckt werden. Im Teildachgeschoss wurde der Technikraum untergebracht. Viel Glas sorgt im Erdgeschoss für Helligkeit. Der große Flur wird von einer Glaswand abgeschlossen, die Gruppenräume haben außerdem gläserne Außentüren. Nachdem durch das beauftragte Pförringer Architekturbüro Batz-Pickl mehrere Heizsysteme durchgerechnet wurden, haben sich die Verantwortlichen für eine Gasheizung, die von einem Erdtank aus mit Flüssiggas versorgt wird, entschieden. Zusätzlich ist eine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage, die den nachhaltigen Luftaustausch gewährt, im Einsatz. Das Gebäude ist außerdem barrierefrei.

Künftig wird ein Kreuz das Pfarrheim zieren, das der Pfarrei von den Geschwistern Pollinger – Theresia Pollinger, Anni Sieber, Maria Höhentinger , und Josef Pollinger – , den Kindern des ehemaligen Braumeisters, übergeben wurde.

PROGRAMM

Die Einweihung am Ostermontag, 17. April, beginnt um 9.40 Uhr mit dem Empfang des Bischofs Rudolf Voderholzer in der Dorfmitte beim Kindergarten. Anschließend ziehen alle gemeinsam zur Kirche, wo um 10 Uhr die Pontifikalmesse abgehalten wird. Nach der Heiligen Messe wird das neue Pfarrheim gesegnet. Um 14 Uhr segnet der Bischof bei einer Andacht die Kinder.

Bewegte Geschichte

Seit 1955 wurde fast eine Million Euro in die Pfarrkirche St. Georg investiert

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Das neue Pfarrheim steht direkt gegenüber der Pfarrkirche St. Georg. Das Gotteshaus hat seine Entstehung dem Augustiner Chorherrenstift zu verdanken, dessen Geschichte bis ins Jahr 1136 zurück verfolgt werden kann. Fotos: Martin Danhauser


Schamhaupten
(mdh) Ein großer Tag steht in der Pfarrei Schamhaupten an: Am Ostermontag, 17. April, wird das neu errichtete Pfarrheim an der Augustinerstraße, direkt gegenüber der Pfarrkirche St. Georg, eingeweiht. Wie der Straßenname hat auch die Pfarrkirche, die St. Georg geweiht ist, die Entstehung dem Augustiner Chorherrenstift zu verdanken.

Im Jahre 882 wurde Scamahopum erstmals urkundlich, unter der Regierung von „Karl dem Dicken“, erwähnt. Ab dem 11. Jahrhundert lassen sich die adeligen Herren „Magnus und Berthold de Scomhouten“ in Schamhaupten nachweisen. Auf dem Kästelberg, befand sich deren frühmittelalterliche Burg. Von ihr ist außer einem hohen Wallgraben nichts mehr zu sehen.


Im Jahre 1136 wandelte die „edle Witwe“ Gertrud ihr Landgut Schamhapp in ein reguliertes Augustiner Chorherrenkloster um. Zur finanziellen Unterstützung der Neugründung überließ der Regensburger Bischof dem Kloster die Pfarrei Schamhaupten mit allen Rechten, Einkommen und Zehenten. Trotz der guten Einkünfte verarmte das Kloster im Laufe der Zeit. Vom Augustiner Chorherrenstift Rebdorf bei Eichstätt, rief man 1441 Georg Marschalk als Probst nach Schamhaupten, um die Verhältnisse zu verbessern. Nur fünf Jahre später wurde das Kloster von Hans von Haydeck geplündert. Ende des 15. Jahrhunderts war das Stift nahezu völlig heruntergekommen, so dass der damalige Regensburger Bischof das Kloster an die Weltkirche übergab. Die dem Kloster unterstellten Pfarrkirchen sollten von diesem Zeitpunkt an von Weltpriestern geleitet werden. Auch die Klosterschule wurde nunmehr von einem Laien geleitet.

Nach der Schließung im Jahr 1606 und dem Dreißigjährigen Krieg wurde im Jahr 1654 die Klosterkirche, die heutige Pfarrkirche St. Georg, wieder aufgebaut. Aber erst durch Pfarrer Leopald Klima, der 1955 das Amt des Geistlichen antrat, kam wieder Bewegung in die Pfarrei. Seit dieser Zeit wurden rund 900000 Euro in die Pfarrkirche und deren Filialkirchen investiert.

Momentan befindet sich die Pfarrkirche St. Georg in einem guten Zustand und lädt zum Verweilen und Beten ein.

ZEITLICHER ABLAUF

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Die Pfarrei Schamhaupten hat das ehemalige Braumeisterhaus gekauft, um dort ihr neues Pfarrheim zu errichten. Hier eine Übersicht über den zeitlichen Ablauf:

- Oktober 2014: Karl Zeitler versteigert das Inventar des alten Braumeisterhauses (Foto).

- April 2015: Das ehemalige Braumeisterhaus muss dem Pfarrheimneubau weichen und ist Ende April endgültig abgerissen.

- Oktober 2015: Die Baugrube wird ausgehoben. Anschließend wird eine Schotterschicht eingebracht, um der Statik gerecht zu werden.

- Ende 2015/Anfang 2016: Der Rohbau wird erstellt. n Februar 2016: Viele Helfer decken das Dach des neuen Pfarrheims ein.

- Juni 2016: Bei tropischen Temperaturen wird das neue Pfarrheim gestrichen.

- Herbst 2016: Viele Freiwillige erledigen die Pflasterarbeiten rund um das Pfarrheim in Schamhaupten, so dass diese noch vor dem Winter abgeschlossen werden können.

- April 2017: Das Pfarrheim wird eingeweiht. mdh