Anzeige

Echt stark|Fastenzeit ist Starkbierzeit

Echt stark

08.03.2017

Keine Zigaretten, kein Zucker, kein Alkohol: Viele Menschen nutzen die 40-tägige Fastenzeit, die am 1. März begonnen hat, um auf Liebgewonnenes einmal für ein Weilchen zu verzichten. Doch während sie Heißgeliebtem entsagen, läuten andere genussvoll die Starkbierzeit ein.Was gegensätzlich klingt, hat in der klösterlichen Tradition doch gemeinsame Wurzeln: Mit der Fastenzeit begannen für die Mönche enthaltsame Wochen zwischen Aschermittwoch und Ostern. Der Verzicht auf Nahrung ist den Menschen seit jeher schwer gefallen. Um die Fastenzeit leichter zu überstehen, erfanden die Ordensbrüder das Fastenstarkbier.Über Wochen keine feste Nahrung: Für die Mönche des Mittelalters war die Fastenzeit keine leichte Sache. Von ständigem Magengrummeln geplagt, legten die Ordensbrüder den kirchlichen Grundsatz „Flüssiges bricht Fasten nicht“ großzügig aus und brauten ein besonders kräftiges und vor allem sättigendes Getränk – das Fastenstarkbier. Es schmeckte so wunderbar, dass die Mönche ins Grübeln kamen: Ob ein solch guter Trunk noch als Fastenspeise durchginge? Sie beschlossen, die Entscheidung dem Heiligen Vater in Rom zu überlassen: Das Kirchenoberhaupt kostete den im Verlauf der langen Reise ungenießbar gewordenen Gerstensaft und staunte nicht schlecht über die Leidensfähigkeit der bayerischen Mönche. Kurzerhand erlaubte er ihn als flüssige Fastenspeise.Fastenstarkbier ist sogenannter Doppelbock und kommt mit mindestens 18 Prozent Stammwürze und einem Alkoholgehalt von über sieben Prozent daher. Zum Vergleich: Ein Vollbier weist 11 Prozent Stammwürze beziehungsweise circa fünf Prozent Alkohol auf. Charakteristisch für Doppelbock sind zudem der vollmundige und abgerundete Geschmack, die geringere Menge an Kohlensäure und der cremige Schaum. Übrigens: Ein Mönch konsumierte bis zu fünf Liter des Fastentrunks – pro Tag.Das Fastenstarkbier, wie wir es heute kennen, hängt eng mit dem als Frater Barnabas bekannten Valentin Stephan Still zusammen. Während seiner Zeit als Braumeister im Kloster Neudeck am Fuße des Nockherbergs bei München wurde die Rezeptur des Starkbiers stetig verfeinert. Das Getränk erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Am 26. Februar 1780 erteilte Kurfürst Karl Theodor dem Kloster unter Barnabas’ Leitung schließlich offiziell die Ausschankgenehmigung. WgEB

Fastenzeit ist Starkbierzeit

08.03.2017 08:00 Uhr

Kräftiges gegen Magengrummeln: So passen Fastenzeit und Biergenuss zusammen

Echt stark-2
Bayerisches Bier schmeckt nicht nur in der Starkbierzeit. 
Foto: WeltgenussErbeBayern